Perlon
Perlon ist ein Kunststoff, d.h. ein synthetisches Polymer (Plastik), das 1938 von Dr. P. Schlack für die IG-Farbenindustrie AG in Berlin, Deutschland entwickelt wurde. Als deutsche Alternative zu Nylon wurde es schnell zum "kriegswichtigen Stoff" erklärt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es zur Herstellung von Fallschirmen, Borsten zur Reinigung von Waffen und in Flugzeugreifen verwendet. Es wurde ab 1939 unter der Bezeichnung Perlon L vermarktet. Erst 1943 begann die zivile Nutzung für Damenstrümpfe.Perlon (auch: Nylon 6) wird durch Polymerisation von Caprolactam hergestellt. Es ist dem Nylon 6,6 - dem "echten" Nylon - sehr ähnlich, nimmt jedoch leichter Farbstoffe auf und hat einen niedrigeren Schmelzpunkt.
Die aus Perlon erzeugten thermoplastischen Fasern sind stark, zäh, elastisch und hochglänzend (daher wohl auch der Name).
- Allgemeine Formel: (C6H11NO)n,
- Kurzzeichen: PA nach DIN 60 001 Teil 4 (Polyamid),
- CAS-Nr.: 25038-54-4,
- Schmelzpunkt: 215 °C,
- Dichte: 1,13,
- Wasseraufnahmefähigkeit: nur 3,5-4,5 % (vgl. Schafwolle: 14-15 %).
Anwendung
- Spanndrähte
- Angelschnüre
- Tennissaiten
- Seile
- technische Gewebe (Papierherstellung)
Synonyme
Polycaprolactam; Perlon® [I.G.Farbenindustrie]; Caprolan® [Honeywell]; Kapron; Silon; Dederon; Danamid; Nivion; Enka®; Hydrofil [Honeywell]; Powersilk [BASF]; Dorlon (später Bayer-Perlon) [Bayer]Etwas euphorisch, aber anschaulich über die technische Herstellung, mit zahlreichen Bildern: http://www.deutsches-strumpfmuseum.de/technik/garne/perlon/perlon.htm