Pergament
Pergament ist ein seit dem Altertum verwendeter Vorläufer des Papiers.
Herstellung
Pergament besteht aus einer Tierhaut, im Allgemeinen von Kalb, Rind, Schaf oder Ziege.
Zur Pergamentherstellung wird sie in Kalkwasser eingeweicht.
Durch den Kalk lösen sich die Haarwurzeln von der Haut und die Haare können anschließend abgeschabt werden.
Wenn die Haut von Fleisch und Haaren gesäubert wurde, wird sie in einen Rahmen gespannt und mit Messer und Bimsstein glatt geschabt und geschliffen.
Im Gegensatz zum Leder wird Pergament nicht gegerbt und bleibt dadurch durchscheinend. Pergament aus den Häuten ungeborener Tiere hieß Jungfernpergament.
Geschichte
Die ältesten Pergamentfunde aus Ägypten werden auf 2700 v. Chr. datiert.
Der Name Pergament leitet sich von der Stadt Pergamon ab, in der es angeblich erfunden wurde.
In Wirklichkeit wurde es dort aber nur deutlich verbessert.
Wie der römische Geschichtsschreiber Plinius der Ältere berichtet, gab es zwischen König Eumenes II von Pergamon und Pharao Ptolemäus Epiphanes im 2. Jahrhundert v. Chr. ein Prestigeduell um die größte Bibliothek der damaligen Welt. Damit Eumenes die ägyptische Bibliothek in Alexandria nicht übertreffen können sollte, erließ der Pharao ein Exportverbot für Papyrus, dem damals gebräuchlichen Schreibmaterial. Daraufhin wurde in Pergamon das Pergament als brauchbare und bald sogar bessere Alternative zum Papyrus entwickelt.
Pergament löste den Papyrus als Schreibmaterial ab, da es biegsamer und haltbarer ist. Außerdem kann Pergament mehrmals neu beschrieben werden, indem die oberste Schicht mit Bimsstein abgeschliffen wird (Palimpsest). Da Pergament lichtdurchlässig ist, wurden auch Lampen und Fenster mit Pergament verkleidet.
Gegen Ende des Mittelalters wurde das Pergament zunehmend vom Papier verdrängt. Zum einen wurde Papier in der Herstellung deutlich billiger, zum anderen benötigte der sich immer weiter verbreitende Buchdruck Papier, weil es die Farbe besser aufsaugt.