Pehr Evind Svinhufvud
Pehr Evind Svinhufvud (Aussprache: Svinhüwüd), mit vollem adligem Namen Svinhufvud af Qvalstad, war ein finnländischer Politiker und Staatsmann.
Er wurde im Jahre 1861 geboren und erhielt eine Ausbildung als Jurist. Er repräsentierte sein 1574 geadeltes Geschlecht in der Ritterkammer des alten Ständereichstags, war 1907 bis 1914 konservativer Abgeordneter im neuen Ein-Kammer-Reichstag und dessen Sprecher bis 1912. Als Gegner des Zarenregimes wurde er 1914 nach Sibirien deportiert. 1917 war Svinhufvud Senatspräsident und reiste nach Petrograd, um die Anerkennung der Unabhängigkeit Finnlands bei Lenin zu erwirken, welches auch gelang. Während des Finnischen Bürgerkrieges stand er an der Spitze der Weissen Regierung in Vasa/Turkku und war zeitweiliger Staatschef vom Mai bis zum Dezember 1918. Nach der Niederlage der Mittelmächte war er als Monarchist und Freund der Deutschen nicht mehr tragbar und wurde von Gustaf Mannerheim abgelöst. 1930 erzwang die Lappobewegung seine Ernennung zum Staatsminister und 1931 wurde er zum Staatspräsidenten gewählt. Mit seiner konservativen Gesinnung wollte Svinhufvud die Beteiligung der Sozialdemokraten an der Regierung nicht zulassen und verlor die Präsidentschaftswahlen im Jahre 1937. Pehr Evind Svinhufvud starb im Jahre 1944.
Literatur: Svenska uppslagsboken, Malmö 1927-1937