Paul Levi
Paul Levi (* 11. März 1883 in Hechingen/Hohenzollern, † 9. Februar 1930 in Berlin) war ein deutscher Rechtsanwalt und Politiker.Levi, der 1913 Rosa Luxemburg gegen den Vorwurf der "Aufreizung von Soldaten zum Ungehorsam" vor Gericht verteidigte, gehörte zum linken Flügel der SPD. Während des Ersten Weltkriegs schloss er sich dem Spartakusbund an; später gehörte er mit Luxemburg und Karl Liebknecht zu den Gründern der KPD, deren Vorsitz er als Nachfolger des am 10. März 1919 ermordeten Leo Jogiches übernahm. Auf dem Parteitag im Oktober d. J. setzte er die Beteiligung der KPD an Wahlen durch, seiner rigider Kurs gegen die Mehrheit der Parteimitglieder führte zur Abspaltung der KAPD und zur Konstituierung des Rätekommunismus, ermöglichte aber 1920 die Vereinigung mit großen Teilen der USPD zur VKPD. Levi lehnte die so genannte "Offensivstrategie", die in der Leitung der VKPD im Februar 1921 eine Mehrheit mit Unterstützung der Vertreter der Komintern fand, ab. Er trat Ende Februar vom Vorsitz der VKPD zurück. Nach seiner öffentlichen Ablehnung der putschistischen Taktik der KPD beim Märzaufstand 1921 in der Broschüre Unser Weg. Wider den Putschismus wurde er auf Betreiben Lenins aus der Kommunistischen Internationale und damit der KPD ausgeschlossen, weil er seine Kritik an der deutschen und der internationalen Leitung nicht zurück nehmen wollte. Lenin stimmte ihm jedoch zugleich inhaltlich zu: "Levi hat den Kopf verloren. Er war allerdings der einzige in Deutschland, der einen zu verlieren hatte." Über die USPD kehrte er nach deren Vereinigung mit der MSPD 1922 in die SPD zurück.
Levi blieb Mitglied des Reichstages, widmete sich aber besonders der Aufklärung der Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.
Levi gab eine eigene Korrespondenz, die "Sozialistische Politik und Wirtschaft", heraus.