Patristik
Als Patristik wird in der christlichen Theologie die Wissenschaft genannt, die sich mit der Zeit der Kirchenväter beschäftigt, oder, in weiterem Sinn, die Epoche der Alten Kirche vom 1. Jahrhundert bis zum 7./8. Jahrhundert (dem Beginn der Scholastik).
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2 Zur Entwicklung in den Einzelschritten |
Während sich die Patrologie in erster Linie mit den für den (katholischen) Glauben relevanten Lehren der Kirchenväter befasst, beschäftigt sich die Patristik mit allen erhaltenen theologischen Schriften aus dieser Zeit, also auch mit den Schriften von Häretikern.
Die Patristik benützt Methoden der Sprach- und Literaturwissenschaft, umfasst also auch eine Art frühchristliche Literaturgeschichte.
Die Patristik ist ein Teilgebiet der Kirchengeschichte und geht mit der Dogmengeschichte Hand in Hand.
Die Vertreter der Patristik begründeten durch Anleihen aus den Philosophien Platons und Philons, dem Stoizismus und dem Neuplatonismus die Dogmen der katholischen Kirche(erste Periode der Patristik vom 1. Jahrhundert bis 4. Jahrhundert) und bauten diese zur christlichen Dogmatik aus (zweite Periode vom 4. Jahrhundert bis 8. Jahrhundert).
Sie erhoben als erste die Forderung nach Ausschließlichkeit der christlichen Religion und gaben diese ihre bis heute erhaltene kanonische Form. Für die Patristik ist im Unterschied von der Scholastik, deren Vorläuferin sie war, kennzeichnend, daß eine scharfe Trennung von christlicher Religion (Theologie) und Philosophie nicht stattfand. Die Patristik setzte christlichen Glauben und die philosophische Überlieferung identisch.
Als Vertreter der Patristik sind zu nennen:
Philosophie und christliche Theologie verschmolzen in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten in vielen Punkten. Letztlich wurde nach der Begründung der Reichskirche abendländische Philosophie bis zur Renaissance nur im Rahmen der Christlichen Theologie möglich. Aus diesem Grunde sind viele der hier als Philosophen aufgeführten Personen in erster Linie Theologen. Wichtig für die Entwicklung der abendländischen Philosophie wurde die Überlieferung und Konservierung der Schriften antiken griechischen Philosophen (Platon, Aristoteles, Neuplatoniker und andere) in der Werken der Philosophen der Patristik. Hier ist insbesondere das lateinische Werk Chalcidius' zu nennen.
Siehe auch: Kirchengeschichte, Kirchenväter, PatrologieZur Einführung
Zur Entwicklung in den Einzelschritten
Philosophie
Philosophiegeschichtlich entspricht die Epoche der Patristik im wesentlichen dem in der evangelischen Theologie verwendeten Begriff.