Parzival
Für den Artikel zur Oper Parsifal von Richard Wagner, siehe dort.
Parzival ist ein mittelalterliches Epos von Wolfram von Eschenbach, das auf den unvollendeten Versroman Perceval de Gallois ou Le Conte del Graal von Chrétien de Troyes zurückgeht. Es behandelt die Grals-Thematik, baut eine Verbindung zur Artus-Geschichte auf, und berichtet über ethische und religiöse Ansichten. Parzivals Leben und seine Suche nach dem Gral sind Hauptthema, aber es gibt auch ausgedehnte Passagen zu Nebenfiguren wie den gradlinig edlen Gawan. Parzival dagegen durchlebt zahlreiche persönliche Konfliktsituationen, die er nicht immer ritterlich löst. Doch gerade er, der über lange Jahre hinweg die Folgen seines Fehlverhaltens ertragen muss, erlangt am Ende die Gralsherrschaft. Das Epos endet mit einem Ausblick auf Lohengrin.
Von Wolframs Epos gibt es zahlreiche Übertragungen sowohl in Versform als auch als Prosaübertragung. Dabei müssen sich die Übertragungen in Versform passagenweise sehr weit vom Original entfernen wegen der gänzlich anderen Sprachmelodie der mittelalterlichen Sprache. Die Prosaübertragungen dagegen können den Bildreichtum von Wolframs Sprache besser einfangen, wenn auch auf Kosten des Versmaßes.