Partizipatorische Demokratie
Partizipatorische Demokratie (von Partizipation Teilhaben, Teilnehmen und Demokratie Volksherrschaft) will politische Mitwirkung möglichst vieler in möglichst vielen Bereichen maximieren. Die erzieherischen Funktionen der Demokratie, die öffentliche Willensbildung und der Aufbau einer Zivilgesellschaft sind dabei zentrale Anliegen. Dabei steht die Ausdehnung des Demokratieprinzips auf alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche sowie der Privatsphäre im Mittelpunkt (siehe auch feministische Demokratietheorie). Dabei handelt es sich um eine alternative Demokratietheorie, die so in der Praxis (noch) nur in Ansätzen umgesetzt ist.
Table of contents |
2 Abgrenzung zu anderen Demokratietheorien 3 Theorievarianten 4 Partizipation in Deutschland 5 Bewertung 6 Zitate 7 Links |
Eine partizipatorische Demokratie soll gemeinsame Interessen auflegen, mobilisieren und ausgleichen, und ein Regieren durch Mitwirken und rege Diskussion umsetzen. Die Basis dabei ist Deliberation, also verständigungsorientierte Kommunikation. So wird eine authentische Partizipation möglichst vieler an möglichst vielen öffentlichen Angelegenheiten Ochlokratie ermöglicht.
allgemeine Unterschiede:
Funktionsweise
Abgrenzung zu anderen Demokratietheorien
Kritik an klassischer repräsentativer Demokratie:
Unterschied zur direkten Demokratie:
- Generell kann direkte Demokratie auch als eine Form der partizipatorischen Demokratie angesehen werden, da auch hier mehr Bürger in den politischen Entscheidungsprozess eingebunden werden,
- Direkte Demokratie will "politische Fragen unmittelbar durch Volksabstimmung" entscheiden, während partizipatorische Demokratie Mitwirken nicht primär durch Abstimmung, sondern als Teilhaben und seinen Teil leisten versteht (direktdemokratisch wird abgestimmt zum Beispiel mehr Entwicklungshilfe zu machen, partizipatorisch würde man einen Verein gründen und selbst Entwicklungshilfe machen),
- Partizipatorische Demokratie will Ausweitung des demokratischen Prinzips auch auf andere Bereiche wie Wirtschaft.
In der Theorietradition taucht partizipatorische Demokratie auch unter folgenden Begriffen auf:
In der deutschen Verfassung gibt es fast keine direktdemokratischen Elemente, trotzdem hat die Zivilgesellschaft durch bürgerschaftliches Engagement, beispielsweise durch Vereine und Initiativen, einen immer stärkeren Einfluss auf die Politik und die Gestaltung der Gesellschaft.
Freiwilligensurvey '99, die Enquete-Kommission Zukunft des bürgerlichen Engagements des Bundestags, das Internationale Jahr der Freiwilligen (IJF) sind nur einige Meilensteine, die zeigen wie kräftig der dritte Sektor heute ist und auch durch den Staat und die Politik wahrgenommen wird. Bürgerbeteiligung wird immer stärker praktiziert.
Theorievarianten
Partizipation in Deutschland
Bewertung
Folgende Kritikpunkte (1-6 nach Schmidt, Demokratietheorien):
Zitate
Links
Siehe auch: Ochlokratie, Öffentlichkeit, Kommunitarismus, Selbstbestimmung