Paolo dal Pozzo Toscanelli
Der Mathematiker Paolo dal Pozzo Toscanelli lebte von 1397 bis 1482 in Florenz. Durch das Studium alter antiker griechischer Schriften, vor allem der des Ptolemäus, gelangte er zu der festen Überzeugung, dass die Erde eine Kugel sei. Mit dieser Kenntnis schien es ihm möglich, Asien auf einem westlichen Seeweg zu erreichen. Die Menschen der damaligen Zeit glaubten, dass die Erde eine Scheibe sei und der Ozean in der Unendlichkeit münde.
Toscanelli wollte daraufhin herrausfinden, wie groß der Atlanik sei und wie lange es dauern würde, ihn zu überqueren. Um dies berechnen zu können, benötigte er jedoch die Grösse der Erde und die Ausdehnung Europas und Asiens. Vorallem die Ausdehnung Asiens war zu der damaligen Zeit noch nicht bekannt und so berechnete Toscanelli die westliche Entfernung zwischen Asien und Europa falsch. Er kam schließlich zu dem Schluss, das Indien in westlicher Richtung näher sei, als über die portugiesische Ostroute. Außerdem ahnte er nichts von der Existenz eines weiteren Kontinents.
1474 zeichnete Toscanelli eine Karte, die diesen Weg zeigte, und sandte sie an den Domherrn Fernão Martins in Lissabon. Dieser gab sie dann an Alfons V, den damaligen König Portugals, weiter. Der König jedoch schenkte Toscanelli und seiner Theorie keine Beachtung.
Allerdings wandte sich Christoph Kolumbus an Toscanelli, da er etwas von einem Brief an Martins gehört hatte. Toscanelli sandte ihm zwei Briefe. Der erste teilte ihm den Inhalt des Briefes von 1474 an Martins mit, im zweiten bestärkte er ihn ausdrücklich in seinem Vorhaben westwärts nach Indien zu gelangen.
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