Panzerkreuzer Potemkin
Panzerkreuzer Potemkin (russischer Originaltitel Броненосец Потёмкин) ist ein Stummfilm des Regisseurs Sergej Eisenstein aus dem Jahr 1925.Die Handlung ist fiktiv, basierend auf einem tatsächlichen Ereignis aus dem Jahr 1905, der Meuterei der Besatzung eines russischen Kriegsschiffs gegen deren zaristische Offiziere. Der Film wurde als einer der einflussreichsten Filme aller Zeiten bezeichnet, und wurde mehrfach, unter anderem in den 1950er Jahren vom britischen Kinomagazin Sight and Sound zum "Besten Film aller Zeiten" gekürt.
Eisenstein testete in diesem Film, der absichtlich im Stil kommunistischer Propaganda gehalten ist, seine Theorien der Filmmontage. Die frühen russischen Filmemacher der Kuleshow-Schule experimentierten mit der Wirkung von Filmen auf das Publikum, und Eisenstein schnitt den Film in einer Weise, die eine möglichst starke emotionale Reaktion hervorrufen sollte. Ziel war es, Sympathie für die rebellischen Matrosen und Antipathie gegenüber den tyrannischen Vorgesetzten zu vermitteln. Wie in Propaganda üblich, ist die Handlung sehr einfach gehalten, um dem Publikum klar vor Augen zu halten, mit welchen Handlungsträgern es sympathisieren solle.
Eisensteins Experiment war ein Erfolg. Panzerkreuzer Potemkin fand beim russischen Publikum großen Anklang, und wurde an ausgewählten Orten weltweit vorgeführt, wo das Publikum ebenfalls positiv reagierte. Obwohl im Stil von Propaganda gehalten, wurde der Film begeistert aufgenommen und machte Eisenstein als Regisseur bekannt.
Die bekannteste Szene des Films ist das Massaker auf den Stufen der Treppe von Odessa: Zaristische Soldaten marschieren in rhythmischem, maschinenhaftem Schritt eine endlos lang erscheinende Treppe hinunter, während sie in eine Menschenmenge feuern, die vor den Soldaten die Treppe nach unten zu fliehen versucht. Diese Szene wurde später unzählige Male in Filmen imitiert. Eine der berühmtesten Homagen findet sich in Brian De Palmas Version von Die Unbestechlichen. Auch Woody Allen spielte auf diese Szene in seinem Film Bananas an. Das Massaker von Odessa ist ein fiktives Ereignis; dennoch vermittelt der Film vielen Zusehern den Eindruck einer tatsächlichen Begebenheit und in Odessa erkundigen sich oft Touristen, wo die berühmten Stufen zu besichtigen seien.
1958 wurde der Film auf der Weltausstellung in Brüssel zum "Besten Film aller Zeiten" gewählt. Er wurde ebenfalls zum "Besten Stummfilm aller Zeiten" und "Besten ausländischen Film aller Zeiten" gewählt.