Pantoffeltierchen
Das Pantoffeltierchen (lat.: Paramecium) ist ein einzelliges Lebewesen, das dadurch, dass sein Mundfeld eine Einbuchtung nach innen aufweist, eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Pantoffel hat.
Das Pantoffeltierchen ist außen von vielen Wimpern (Cilien) umgeben, die der Fortbewegung und der Nahrungsaufnahme dienen. Dieses Merkmal hat das Pantoffeltierchen mit einigen anderen Einzellern gemeinsam, die zu den Wimpertierchen (Ciliata, Ciliophora) gehören. Im Gegensatz zu vielen anderen Protisten besitzt Paramecium caudatum, ein sehr häufig vorkommendes Pantoffeltierchen, zwei Zellkerne, nämlich einen polyploiden Großkern (Makronukleus) und einen diploiden Kleinkern (Mikronukleus), sowie zwei pulsierende Bläschen (kontraktile Vakuolen) zur Wasserausscheidung.
Das Pantoffeltierchen ernährt sich vorwiegend von Bakterien, die durch Wimpernschläge zum Mundfeld befördert werden und die über den Zellschlund zum Zellmund gelangen, wo sie in eine Nahrungsvakuole importiert werden. Zu dieser Nahrungsvakuole führen zahlreiche bandartige Strukturen, mithilfe derer viele Membranbläschen herantransportiert werden, die die Nahrungsvakuole vergrößern. Hat sie eine bestimmte Größe erreicht, schnürt sie sich ins Zellinnere ab. Das überschüssige Wasser wird der Nahrungsvakuole entzogen, und über Lysosomen gelangen Verdauungsenzyme ins Bläschen, das von nun an Verdauungsvakuole heißt. Während die Verdauung abläuft und die Bakterien zersetzt werden, wird die Verdauungsvakuole auf einer ovalförmigen Bahn durch die Zelle transportiert. Die verwertbaren Nahrungsstoffe werden resorbiert und die unverdaulichen Substanzen über den Zellafter ausgeschieden.
Pantoffeltierchen vermehren sich ungeschlechtlich durch Querteilung in zwei Tochterzellen. Gelegentlich kommt es auch zu geschlechtlichen Vorgängen, die man Konjugation nennt und bei denen die Paramecien mit anderen Individuen der gleichen Art Zellkerne austauschen.