Pantanal
Das südamerikanische Pantanal (portugiesisch für "Sumpf") ist eines der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde.
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2 Definition 3 Größe 4 Überschwemmungsland 5 Flora und Fauna 6 Bedeutung 7 Tourismus 8 Orte |
Es befindet sich im mittleren Südwesten von Brasilien in den Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul - kleine Teile des Pantanals reichen noch in den Osten der sich jeweils westlich anschließenden Nachbarstaaten Paraguay und Bolivien.
Das Pantanal ist eine nur sehr wenig erschlossene und kaum bewohnte Flussniederung mit zahlreichen Süßwasserseen (im Süden auch Salzwasserseen), das von zahlreichen Flüssen gespeist wird und vom Río Paraguay, der das Gebiet speisende und entwässernde Hauptfluss, durchflossen wird. Darin hat sich ein artenreiches Feuchtgebiet entwickelt.
Mit etwa 230.000 km² Fläche ist es fast genauso groß wie die Bundesrepublik Deutschland (BRD) vor der Wiedervereinigung. Sie liegt durchschnittlich nur knapp 95 m über dem Meeresspiegel.
Am Rio Paraguay erstreckt sich eine 20 bis 40 km breite baumfreie Überschwemmungsniederung, die während der Hochwasserzeit (Ende September bis in den April) völlig unter Wasser steht - bis zu 3 m hoch. Dadurch entsteht eine inselartige Flusslandschaft, in der sich recht große Seen ausbilden. In diesem Überschwemmungsgebiet, das in den trockenen Monaten als Weidegebiet genutzt werden kann, gibt es schwimmende Grasteppiche. Während der Regenzeit zieht sich das Vieh - aber auch die wilden Tiere - auf diese Inseln und Uferdämme der Flüsse zurück, die jeweils durch Sedimentablagerungen entstanden (bzw. entstehen).
In diesem einzigartigem Naturparadies gibt es mit geschätzten 700 Arten von Vögeln mehr als im gesamten Europa, und Ornithologen bezweifeln, dass schon alle entdeckt werden konnten. Unter den etwa 80 Säugetierarten befinden sich die Raubtiere Jaguar, Puma und Ozelot, und ihre Beutetiere wie Sumpfhirsche, Wildschweine und Capybaras, die größten Nagetiere der Welt, die bis zu 70 Kilogramm schwer werden. Weiterhin gibt es hier mindestens 2000 Pflanzenarten, viele Reptilien und Fische, sowie unzählige Insekten.
Ein Teil des Gebietes steht unter Naturschutz; im Jahr 2002 erklärte es die Unesco zum Biosphärenreservat. Brasiliens Regierung schickt inzwischen regelmäßig schwer bewaffnete Aufseher in das von Wilderern bedrohte Gebiet; die Häute der Jacarés, eine Krokodilart, bringen nämlich auf dem Schwarzmarkt viel Geld, das gilt auch für seltene Fische und Vögel sowie für Papageien und für die Felle von Raubkatzen.
Seit Jahrzehnten ist das Pantanal ein beliebts Ziel von Naturliebhabern und Ökotouristen.
Der größte Ort im Pantanal dürfte das brasilianische Corumbá am Río Paraguay sein.Geographie
Definition
Größe
Überschwemmungsland
Flora und Fauna
Bedeutung
Tourismus
Orte