Palmyra
Dieser Artikel befasst sich mit der antiken Stadt Palmyra. Für das Atoll gleichen Namens im Pazifik siehe Palmyra (USA)Die antike Oasenstadt Palmyra lag an einer wichtigen Karawanenstraße in Syrien, auf halber Strecke zwischen Damaskus und dem Euphrat. Mitten in der Wüste, eingebettet in ein Felsmassiv, spenden zwei Quellen das lebenswichtige Wasser. Das Wort Palmyra ist aramäisch und bedeutet Palmenstadt.
Die Stadt stand seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. unter römischer Hoheit. Kaiser Caracalla erhob sie zur Kolonie.
Der Stadtfürst Septimius Odenathus machte die Stadt von Rom unabhängig und eroberte Mesopotamien. Nach seiner Ermordung setzte seine Gattin Zenobia diese Politik fort. Als Septima Augusta Zenobia, Königin von Palmyra, erklärte sie 267 die Unabhängigkeit von Rom, übernahm die Herrschaft auch von Syrien und besetzte 268 - 270 Unterägypten.
Der römische Kaiser L. Domitius Aurelianus (272 - 275) besiegte 272 bei Immae in der Nähe von Antiochia und Emesa die palmyrenischen Truppen und führte Zenobia als Gefangene nach Rom. Während der römischen Besetzung erhob sich die Bevölkerung Palmyras kurz danach zum zweiten Aufstand. Nach dessen Niederschlagung wurde Palmyra zerstört. Kaiser Diocletian ließ die Stadt wieder aufbauen und errichtete hier ein Militärlager. Auch das Christentum erreichte Palmyra und die Stadt wurde im 4. Jahrhundert Bischofssitz. Als Kirche diente der alte Baal-Tempel. Im Jahr 634 gelangte der Islam nach Palmyra und später wurde sie von den Arabern erobert.
Die Siedlung heißt heute Tadmor. Sie ist touristisch erschlossen und Zeugnisse palmyrischer Baukunst können besichtigt werden. Da das antike Palmyra nicht überbaut wurde, werden auch den nächsten Jahrzehnten weitere archäologische Untersuchungen und Ausgrabungen stattfinden.