Pallas (Schiff)
Die Pallas war ein Frachtschiff, das am 25. Oktober 1998 vor der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste sank.Das 1961 gebaute Schiff transportierte unter der so genannten "Billigflagge" der Bahamas Holz von Schweden nach Marokko, als es südwestlich der dänischen Stadt Esbjerg Feuer fing. Ein Mannschaftsmitglied starb bei dem Brand. Verschiedene Versuche, das Schiff auf die offene See zu ziehen, scheiterten, da der einzige hochseefähige Schlepper, die vor Helgoland liegende Oceanic nicht rechtzeitig seefertig gemacht wurde und kleinere Schlepper erfolglos waren (strittig). Das Schiff verdriftete in das Gebiet des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und lief vor Amrum auf Grund. Es verlor ungefähr 600 Tonnen gebunkertes Öl (sehr umstrittene Mengenangaben), die auf Grund der rauen Wetterbedingungen weitgehend unbehindert ins Meer und später in ein Vogelschutzgebiet vertrieben. Am 12. November hatte sich das Wetter beruhigt und mit dem Auspumpen des Wracks konnte begonnen werden. Das Wrack der Pallas liegt weiterhin vor Amrum und kann bei Ebbe gesehen werden. Insgesamt wurden ca. 12 000 Vögel, vor allem Eiderenten, sowie mehrere Dutzend Seehunde von dem Öl betroffen. Mehrere Untersuchungskommissionen und das Seeamt haben versucht, die vielfach umstrittenen Angaben zum Hergang und Umfang der Havarie zu klären.
Die Havarie der "Pallas" war in der öffentlichen Meinung viel erörtert und gewann starke politische Brisanz. Nach dem Unglück begannen intensive Diskussionen über die Sicherheit der Schifffahrt in der Nordsee. Die mangelnde Koordination der Sicherheitskräfte wurde ebenso kritisiert wie allgemein unzureichende Sicherheitsrichtlinien für den Schiffsverkehr im sensiblen Ökosystem des Wattenmeers.
Literatur
Siehe auch: Katastrophen der Seefahrt