Palawan
Palawan ist die drittgrößte Insel der Philippinen und zugleich die Hauptinsel der gleichnamigen Provinz. Zu den wichtigsten Inseln der Provinz zählen Busuanga, Culion, Linapacan, Cuyo, Dumaran, Cagayanes und Balabac. Viele kleine Inseln und Korallenriffe gehören ebenfalls zum Inselverband, insgesamt etwa 1800. Mit einer Länge von 425 km und einer Breite von etwa 40 km bedeckt die Insel Palawan 12.000 km² der 14.800 km² großen Provinz. Die schmalste Stelle der Insel ist nur 8,5 km breit. Palawan trennt das Südchinesiche Meer von der Sulu-See, befindet sich zwischen den Inseln Mindoro und Borneo und liegt etwa 580 km südwestlich von Manila. Eine Bergkette zieht sich entlang der gesamten Insel, deren höchste Erhebung der Mount Mantalingajan mit 2.085 m ist. Die Insel ist von Korallenriffen umgeben, deren Fläche fast 11.000 km² bedecken.Die größte Sehenswürdigkeit der Insel ist der St. Pauls Underground River (der längste unterirdische Fluss der Welt) mit einer Länge von 8.2 km, der 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde..
Die Hauptstadt der Insel, Puerto Princesa, ist die größte Stadt mit etwa 200.000 Einwohner und Handelszentrum des gesamten Gebietes. Die Stadt gilt als die schönste Stadt des philippinischen Archipels. Durch ihre Einbettung in die Umgebung und ihre pflanzenreiche Gestaltung, die mit viel Gefühl erfolgte, nimmt diese Stadt eine Sonderstellung im asiatischen Raum ein.
Auf der Insel werden 52 verschiedene Dialekte gesprochen, allen voran Tagalog mit 28% der Bevölkerung. Die meisten Leute verstehen, nicht zuletzt durch die ehemalige amerikanische Herrschaft, Englisch. Andere wichtige Dialekte sind Cuyono, Pinakwan und IIonggo.
Die unberührte Natur und das ursprüngliche Leben auf den schwer zugänglichen Stellen von Palawan sind die eigentlichen Anziehungspunkte für Touristen. Die Zeit scheint hier still zu stehen. Tatsächlich haben es die Verantwortlichen geschafft, den Kontrakt mit den Holzfällern 1993 zu lösen und so die ursprüngliche Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt zu bewahren. In den Regenwäldern existiert noch immer der so genannte Eisenbaum, die Königskobra, seltene Papageien und mehr als 600 Arten von Schmetterlingen. Das liegt auch daran, dass Palawan recht dünn besiedelt ist und zahlreiche Naturschutzgebiete existieren.
Um der geringen Besiedlung entgegen zu wirken sorgt der Staat für preisgünstige Grundstücksangebote. So gibt es sogar spezielle Einwanderungsprogramme für Senioren aus den Industriestaaten bzw. wirbt für Leute mit einem Alter unter 35 die sich auf Palawan ansiedeln wollen.
Ein Großteil der Bevölkerung stammt ursprünglich von den Inseln der Visayas. Bataks und Palawans zählen zu den Ureinwohnern von Palawan. Die im Norden sind Negritos und somit Nomaden, die von der Jagd leben. Sämtliche Versuche, ihnen die Vorzüge des Ackerbaus beizubringen und sie sesshaft zu machen, sind fast immer gescheitert. Einige von ihnen gehen zwar zur Schule, tauchen aber immer wieder für längere Zeit im Dschungel unter. Die Bataks sind ein sehr scheues Volk, die sich von der normalen Bevölkerung zurück ziehen. Ein Kontakt ist nur mit viel Zeit und einem kundigen Führer möglich. Die Tagbanuas, ganz im Norden der Insel, leben in beständigen Dorfgemeinschaften und haben einen eigene silbenmäßige Schreibweise entwickelt. Hier wird vor allem Reis, Kokosnüsse, Bananen, Erdnüsse und hauptsächlich Cashew-Nüsse angebaut.
Im Süden von Palawan wurden 1978 das Volk der Tao't batu entdeckt, die im Singnapan Basin leben. Sie leben noch immer in Höhlen und unter Umständen wie bei uns vor 20.000 Jahren. Einen Kontakt mit der Aussenwelt gibt es nur sehr spärlich von innen nach außen und die Führer der Tao't batu meiden den Kontakt, wo es möglich ist. Kurz nach der Entdeckung dieses Volkes wurde das gesamte Gebiet als "absolut off-limits" erklärt und sämtlicher Zugang per Gesetz verboten. Trotz dieses Verbotes ist es christlichen Missionaren gelungen ihre ursprüngliche Identität zu zerstören, sodass sich junge Tao't bato in den Dörfern ansiedeln und sich mit den Einwohnern vermischen.
Inmitten der Sulu-See liegt das Tubbataha-Riff, das wegen der seltenen Fische 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.