Paläosibirische Sprachen
Die paläosibirischen Sprachen (auch paläoasiatische oder altsibirische Sprachen) sind eine Gruppe nicht miteinander verwandter isolierter Sprachen, die heute nur noch in Ost-Sibirien gesprochen werden. Sie sind Reste einer größeren Anzahl an Sprachfamilien des vorkolonialen Sibirien. Alle diese Sprachen sind vom Aussterben bedroht. Siehe auch: Paläosibirische Völker
Sprachgruppen
Zu den paläosibirischen Sprachen gehören vier Sprachgruppen mit unter hundert bis zu wenigen tausend Sprechern.
Diese Gruppen sind:
Auch das noch in jüngster Zeit auf Inseln des Stillen Ozeans (nicht in Sibirien) gesprochene Ainu wird gelegentlich hinzugerechnet. Gelegentlich zählt man auch die vier vom Aussterben bedrohten Eskimo-Aleutischen Sprachen zu der Gruppe. Sie werden außer in Sibirien auch in Nordamerika (Alaska, Kanada, Grönland) gesprochen.
Sprachgeschichte
Noch in den letzten 200 Jahren wechelten Gruppen von Sprechern paläosibirischen Sprachen zum Jakutischen und anderen Turksprachen, zu Mandschu-tungusische Sprachen und zum Russischen. Bis in das 17. Jahrhundert waren Jenisseisch und Jukagirisch in erhebliche größeren Gebieten verbreitet. Die samojedischen Sprachen haben in der Vergangenheit die Sprachen heute ausgestorbener jenisseischer Stämme absorbiert. Über die Geschichte des Niwchischen ist wenig bekannt. Evtl. kommt die Sprache aus der Mandschurei.