Ovambo
Das Bantu-Volk der Owambo (Ovambo) ist das zahlenmäßig stärkste Volk Namibias. Sie leben v.a. im traditionell als Owamboland bekannten Gebiet zwischen der angolanischen Grenze und dem Etoscha-Nationalpark.Die Owambo werden in acht Stämme eingeteilt: Die –Kwayama-, -Ndonga-, -Kwambi-, -Ngandjera-, -Mbalanhu-, -Kwaluudhi-, -Eunda und Kolonkdhi-.
Qvampo (Öndonga), Bantuvolk in Südwestafrika, südlich vom Cunene bis 19° 30' südl. Br.,
an der Grenze von Deutsch -Südwestafrika und dem portugiesischen Angola. Sie sind unter den ackerbauenden Völkern Afrikas eins der thätigsten und friedlichsten
und wohnen überall umgeben von ihren Äckern; größere Orte gibt es daher nicht.
Die O. sind häßliche, knochige Menschen, aber sehr muskulös, den Bergdama ähnlich, aber von den Dama verschieden. Auch ihre. Sprache unterscheidet sich vom Idiom der letztern, indem sie z. B. das den Dama fehlende l hat. Sie bauen Durra und Eleusine auf Feldern, die sich meilenweit hinziehen, außerdem Tabak, Erbsen, Bohnen, Kürbisse, Wassermelonen, einige Fruchtbäume. Sie halten große Herden von Rindern, züchten auch Schafe, .Ziegen, Schweine, Hunde, Hühner.
Fleisch wird wenig genossen, dagegen viel Hirsebrei und Milch. Als Getränk dient Hirsebier. Die runden Hütten bestehen aus Pfahlwerk mit Lehmfüllung und sind von Palissaden umgeben. Ihre Waffen sind Pfeile (zuweilen vergiftet) und Bogen, Assagaien, Dolchmesser. Zur Anfertigung der gut gearbeiteten Geräte und Waffen bringen ihnen die Buschmänner Eisen- und Kupfererze, die im Land selber nicht vor-kommen. Wichtigster Handelsgegenstand ist Elfenbein, für das sie von den Portugiesen Perlen, Eisen, Kupfer, Muscheln u. a. eintauchen.
Das Haar tragen die Männer kurz, die Weiber so lang wie möglich; an Beinen und Armen tragen sie Kupferringe, Hals, Hüfte und Unterleib verhüllen sie durch eine Unzahl von Perlen, Muscheln und Schalen, welche auf Zeug oder Leder genäht oder zu Schnüren gefaßt sind. Musik, wozu sie das Tamtam und eine Laute haben,
und Tanz sind sehr beliebt. Über ihre religiösen
Anschauungen wissen wir so gut wie nichts; für das Regenmachen gibt es bestimmte Zauberer. Vielweiberei ist allgemein; der Fürst Nangoro hatte 106 Frauen. Die Frauen werden für Vieh gekauft , nur der Fürst zahlt nichts.
Die O. sind. durchaus ehrlich, behandeln alte Leute gut und sind im Zählen sehr
geschickt. Obschon die unter ihnen lebenden Buschmänner, welche eine Art stehender Armee bilden, und Dama eine sklavenartige Stellung einnehmen, so treiben sie doch keinen Sklavenhandel.
Vgl. Andersson, Reisen in Südwestafrika (Leipzig.)(1858)
Geschichte
Meyers Konservationslexikonlexikon
Wirtschaft und Gesellschaft
Traditionell betreiben die O. Ackerbau und Viehzucht als Subsistenzwirtschaft. Viele, v.a. Männer, arbeiten zudem als Wanderarbeiter in südlicheren Industrien und auf Farmen.
Die aktuelle Regierungspartei Namibias, die SWAPO hat ihre Hauptanhängerschaft im Owamboland.