Otto Wiesheu
Dr. Otto Wiesheu (geboren 31. Oktober 1944 in Zolling) ist ein deutscher Politiker (CSU).Otto Wiesheu studierte ab 1966 Rechtswissenschaft an der Universität München und erhielt eine Zulassung als Rechtsanwalt. 1969 trat er in die CSU ein. Er war von 1975 bis 1979 der Landesvorsitzende der Jungen Union Bayern. Seit 1974 ist er als Abgeordneter des Stimmkreises Freising Mitglied des bayerischen Landtags.
1975 wurde er Mitglied des CSU-Parteivorstands und im April 1983 wurde er Generalsekretär der CSU.
Am 29. Oktober 1983 verursachte Wiesheu mit seinem 380er Mercedes unter Alkoholeinfluß (1,75 Promille) einen schweren Verkehrsunfall mit einem Fiat, bei dem der polnische Staatsbürger Josef Rubinfeld ums Leben kam und ein Beifahrer schwer verletzt wurde. Im November trat Wiesheu als Generalsekretär der CSU zurück. Am 9. Mai 1984 hob der bayerische Landtag die Immunität des Abgeordeten Wiesheu auf. Er wurde zu 12 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
In den folgenden Jahren war er Geschäftsführer der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung.
Von 1990 bis 1993 war er Staatssekretär im bayerischen Kultusministerium. Unter dem neuen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber wurde er am 17. Juli 1993 bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Verkehr und Technologie.
1999 kritisierte Wiesheu die Atomausstiegs-Politik der rot-grünen Bundesregierung, insbesondere deren Ankündigung, der Ausstieg werde ununmkehrbar sein, mit den Worten "Es hat in diesem Jahrhundert einen gegeben, der Fragen endgültig lösen wollte; er war nach zwölf Jahren am Ende". Dieser Vergleich der Energiepolitik von Kanzler Schröder mit Hitlers "Endlösung der Judenfrage" löste Empörung und heftige Kritik auch aus der CSU aus. Wiesheu entschuldigte sich schriftlich bei Schröder.
Am 7. Mai 2004 wurde Wiesheu zum Nachfolger von Jürgen Möllemann als Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft gewählt.
Wiesheu ist verheiratet und hat vier Kinder.
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