Otto Klemperer
Otto Klemperer (* 14. Mai 1885 in Breslau, † 6. Juli 1973 in Zürich) war ein deutscher Dirigent und Komponist. Er gilt als einer der größten Dirigenten des 20. Jahrhunderts.
Klemperer wurde im schlesischen Breslau geboren. Sein in Frankfurt begonnenes Studium setzte er in Berlin unter der Leitung von Hans Pfitzner fort. Als er 1905 die Fernmusik in Gustav Mahlers 2. Symphonie dirigieren durfte, traf er den Komponisten persönlich. Die beiden wurden Freunde, und Klemperer bekam 1907 auf Empfehlung Mahlers die Stelle als Kapellmeister am deutschen Landestheater in Prag. 1910 assistierte er Mahler bei der Uraufführung seiner 8. Symphonie.
In seiner weiteren Laufbahn war er am Stadttheater von Hamburg (1910 – 1912) und Barmen (1912 – 1913) angestellt. Von 1914 bis 1917 war er Pfitzners Stellvertreter am Stadttheater in Straßburg. Des weiteren war er Kapellmeister, später Generalmusikdirektor in der Kölner Oper (1917 – 1924).
Nach einer weiteren Tätigkeit am Staatstheater in Wiesbaden (1924 – 1927) leitete er bis 1931 die Kroll-Oper in Berlin. Klemperer wurde berühmt für seine Aufführungen zeitgenössischer Werke, wie z.B. Arnold Schönbergs Erwartung , Leos Janaceks Oper Aus einem Totenhaus, Igor Strawinskys Oedipus Rex und Paul Hindemiths Cardillac.
Da Klemperer Jude war, floh er nach der Machtergreifung der Nazis im Jahre 1933 in die USA, wo er Dirigent beim Los Angeles Symphony Orchester wurde. Während seiner Zeit in Amerika konzentrierte er sich mehr auf die Werke der deutschen Klassiker wie Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms oder Mahler.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam er zurück nach Europa und wurde musikalischer Oberleiter der Staatsoper in Budapest (1947 – 1950). Nachdem er noch 3 Jahre beim Montreal Symphony Orchestra tätig war, zog er 1953 nach London, wo er schließlich 1959 beim Philharmonia Orchestra den Posten als Chefdirigent auf Lebenszeit erhielt.
Obwohl Klemperer weniger als Komponist bekannt war, schrieb er doch eine Vielzahl eigener Werke, darunter 6 Symphonien, eine Messe, neun Streichquartette, ungefähr 100 Lieder und eine Oper mit dem Titel Das Ziel.
In seinem späteren Leben litt Klemperer an einer teilweisen Lähmung, die wohl noch von einer Operation im Jahre 1939 herrührte, als man ihn wegen eines Tumors im Kopf behandelte. Dies war auch der Grund für sein manisch-depressives Verhalten, das er manchmal an den Tag legte. Trotzdem blieb er bis ins Jahr 1971 tätig. Nach dieser Zeit zog er sich zurück, bis er schließlich 1973 in Zürich starb.Leben