Ottmar Herchenröder
Ottmar Herchenröder (* 1960) ist ein deutscher Virologe.Dr. Herchenröder forscht über HIV und verwandte Retroviren und hat mehrere wichtige wissenschaftliche Publikationen zur HIV-Biologie veröffentlicht. Herchenröder hält allgemeinverständliche Vorträge über HIV und AIDS, insbesondere über den Umgang mit HIV-infizierten und AIDS-kranken Menschen.
Sein Engagement ist auch davon geprägt, dass er selbst mehrere Freunde und Bekannte durch die Folgen einer HIV-Infektion verloren hat. Politisch hat er in den späten 1980er Jahren die Politik der damaligen Gesundheitsministerin Frau Prof. Rita Süssmuth befürwortet.
Ottmar Herchenröder betrachtet die alternativen Theorien, es gäbe kein HIV, nicht nur als widerlegt, sondern ihre weitere Verbreitung auch für gefährlichen Unfug. Gefährlich deshalb, weil insbesondere jungen Menschen gegenüber impliziert wird, sie müssten sich nicht schützen, da es "ja gar kein Virus gibt".
Herchenröder studierte in Marburg und Rehovot/Israel, promovierte am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen und ging 1990 mithilfe des AIDS-Stipendienprogramms nach Davis/Kalifornien. Nach Forschungsarbeiten in Freiburg im Breisgau und am Heinrich-Pette-Institut in Hamburg arbeitete er als Leiter des Forschungslabors am Institut für Virologie der TU Dresden. Aufgrund der am 20. Dezember 2001 vom deutschen Bundesrat endgültig beschlossenen 5. Änderung des Hochschulrahmengesetzes konnte er nach dem 30. Juni 2003 nicht in unbefristeter Anstellung weiter beschäftigt werden (siehe auch Lost Generation). Seit Mai 2003 arbeitet Herchenröder mit dem wesentlichen Aufgabenfeld virologische Diagnostik in der Abteilung Virologie der Uniklinik in Rostock.