Otmar Issing
Prof Dr. Drs. h.c Otmar Issing (*27. März 1936 in Würzburg) ist ein deutscher Ökonom und Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
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2 Auszeichnungen und Preise 3 Publikationen 4 Weblink |
Lebenslauf
Nach dem Abitur in Würzburg beginnt Otmar Issing 1954 zunächst ein Studium der klassischen Philologie an der Universität Würzburg, 1955 wechselt er zur Volkswirtschaftslehre. Nach Auslandssemestern in London und Paris legt er 1960 an der Universität Würzburg das Examen ab und erlangt den Abschluss als Diplom-Volkswirt. Von 1960 bis 1966 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Würzburg tätig. 1961 schließt er seine Dissertation über Monetäre Probleme der Konjunkturpolitik in der EWG, 1965 habilitiert er sich mit der Arbeit Leitwährung und internationale Wirtschaftsordnung und erlangt die Venia legendi für Volkswirtschaftslehre.
1967 wird er als Direktor des Instituts für Internationale Wirtschaftsbeziehungen an die Universität Erlangen-Nürnberg berufen. 1973 wechselt er auf den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Würzburg. 1983 erhält er einen Ruf an die Universität Konstanz, lehnt diesen jedoch ab. Weitere Lehr- und Forschungsaufenthalte führen ihn u.a. an die Philipps-Universität Marburg, die Universität Michigan in Ann Arbor sowie den Internationalen Währungsfonds in Washington, D.C.
Von 1988-1990 ist er Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Aus diesem Gremium scheidet er jedoch im September 1990 aus, als er ins Direktorium der Deutschen Bundesbank berufen wird, wo er die Position des Chefvolkswirtes übernimmt.
Seit dem 1. Juni 1998 ist er eines von sechs Mitgliedern im Direktorium der Europäischen Zentralbank, verantwortlich für die Generaldirektionen "Forschung" und "Wirtschaft". Neben dem Präsidenten Wim Duisenberg wird er als einziger für die höchstmögliche Amtszeit von acht Jahren berufen, die Ernennung der anderen Direktoriumsmitglieder erfolgt gestaffelt (4-7 Jahre). Otmar Issing wird somit voraussichtlich im Sommer 2006 turnusgemäß aus dem Direktorium der EZB ausscheiden.
Die beiden Hauptschwerpunkte sind die Gebiete Geldtheorie und -politik sowie die internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Weiterhin hat sich Otmar Issing auch der Dogmengeschichte der Nationalökonomie gewidmet und hat immer wieder auch die Grenzen des eigenen Fachgebiets überschritten, wie die Publikationen zum Themengebiet Geld und Ethik belegen.
Auszeichnungen und Preise
Publikationen
Die wissenschaftlichen Publikationen von Otmar Issing decken nahezu die gesamte Bandbreite aktueller wirtschaftspolitischer Fragestellungen ab.
Otmar Issing ist gemeinsam mit Erwin Dichtl 1972 Begründer und (bis 1990) Mitherausgeber von Wirtschaftswissenschaftliches Studium, Zeitschrift für Ausbildung und Hochschulkontakt (WiSt).