Ostalgie
Die Rückbesinnung auf Dinge aus dem Alltagsleben in der ehemaligen DDR bezeichnet man als Ostalgie (ein Wortspiel aus: Osten und Nostalgie).Der Begriff wird an sich ohne feste positive oder negative Konnotation verwendet. Manche Ostalgiker empfinden es aber als abwertend, wenn ihre Ansicht so bezeichnet wird. Die Ostalgie wurde unter anderem durch einen Identitätsverlust im nordöstlichen Bundesgebiet nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten ausgelöst. Das Maskottchen der Ostalgiker ist das Ampelmännchen.
Ein typisches Beispiel für Ostalgie sind die so genannten Ostalgie-Partys, auf welchen Erich-Honecker-Doubles auftreten, DDR-Musiktitel gehört und DDR-typische Lebensmittel verzehrt werden (z.B. Club Cola). Träger von FDJ-Hemden kommen oft vergünstigt oder kostenlos auf diese Partys. Außerhalb solcher Veranstaltungen macht sich Ostalgie z.B. im Fahren eines Trabbis, im Hören von DDR-Musik oder im Tragen von Kleidungsstücken mit DDR-Motiven bemerkbar.
Bei der Ostalgiewelle handelt es sich um eine reine Lebensart-Angelegenheit, wobei die politischen und gesellschaftlichen Besonderheiten der DDR nahezu ausgeblendet werden. Ostalgie hat jedoch auch eine kommerzielle Komponente: So verkaufen sich offenbar im Osten Ost-Produkte gut, und auch mit den alten Musikaufnahmen, deren Verwertungsrechte heute größtenteils bei der BMG liegen, läßt sich Geld machen, so lange die Nachfrage stimmt. So macht sich der Trend zur Ostalgie inzwischen auch in den Massenmedien bemerkbar, zum Beispiel in der Ostshow, der Ostalgie-Show oder in Die große DDR-Show.
Mit dem Begriff "Ostalgie" wird gelegentlich auch der Wunsch einiger ehemaliger DDR-Bürger verspottet, die politischen und gesellschaftlichen Zustände der DDR wiederherzustellen. Damit wird ihnen üblicherweise unterstellt, sich nicht mit den damaligen Problemen, die letztlich zur Destabilisierung der DDR und zur Wiedervereinigung Deutschlands geführt haben, auseinanderzusetzen.
siehe auch:
Im übertragenen Sinne