Ost-West-Konflikt
Nach der Kapitulation des Deutschen Reiches am 8. Mai 1945 suchten die Alliierten vom 17. Juli bis 2. August 1945 auf der Potsdamer Konferenz nach der Form ihres weiteren Umgangs mit Deutschland. Dabei beschlossen Truman (USA), Churchill(ab 29.7 durch Attlee ersetzt) (Großbritannien) und Stalin (UdSSR) auf dem Schloss Cecilienhof in Potsdam, Deutschland in vier Besatzungszonen auf die Alliierten aufzuteilen, wobei Berlin in vier Sektoren geteilt wurde. Die Gebiete östlich von Oder und Neiße und der südliche Teil Ostpreußens wurden unter polnische Verwaltung gestellt, während der Rest Ostpreußens unter sowjetische Verwaltung kam.Die gemeinsame Behandlung Deutschlands scheiterte schließlich an den verschiedenen politischen Ideologien der Alliierten. Den Maßnahmen der Kommunisten in der Sowjetischen Besatzungszone, wie zum Beispiel deren Bodenreform, Verstaatlichungen und Vereinigung von SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) stand die westliche Politik der Demokratisierung gegenüber; die Auseinanderentwicklung der Westzonen und der Ostzone Deutschlands wurde immer deutlicher. Winston Churchill sah die Expansionen der Sowietunion als die britischen Interessen bedrohend, und verstand auch, dass Großbritannien diese nicht alleine stoppen konnte. Infolgedessen unterstützten die USA für Deutschland die so genannte "Weststaatslösung", die eine deutliche Distanz zum Kommunismus (Containment, Roll-back) und eine starke Anbindung an die westlichen Staaten bedeutete.
Schließlich wurde am 5. Juni 1947 von den USA der Marshall-Plan als finanzielles Hilfsprogramm zum Wiederaufbau der europäischen Länder nach dem Zweiten Weltkrieg vorgestellt. Dieser war für die USA von Bedeutung, da er ihren eigenen Interessen entsprach. Zum Einen bot ein geschwächtes Europa keinen guten Absatzmarkt, andererseits sollte Deutschland als industrieller Mittelpunkt Europas aufgebaut, gegen die UdSSR gelenkt und damit eine Ausdehnung des Einflussbereiches der UdSSR verhindert werden. Außerdem mussten Hunger und Not aus humanitären Gründen und als Vorbedingung für die Durchsetzung der anderen Ziele überwunden werden. Da die UdSSR mit der Begründung, dieses Instrument des Dollarimperialismus nicht unterstützen zu wollen, nicht an dem Marshall-Plan teilnahm und auch Polen und die Tschechoslowakei daraufhin ihre Zusage zurückzogen, gelang den USA die Durchsetzung ihres Vorhaben relativ leicht. Am 3. April 1948 wurde das Programm als "Auslandshilfegesetz" durch den US-Kongress verabschiedet. Die Ziele der USA wurden schon wenig später erreicht: Die Gefahr der Ausbreitung des Einflussbereiches der UdSSR war abgewendet, die Industrieproduktion lag 35% über dem Vorkriegsstand und die Bundesrepublik Deutschland wurde zu einem eigenständigen Staat mit funktionierender Wirtschaft.
Die Weststaatslösung wurde auch durch die Berliner Blockade (24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949) gefördert, dadurch wurde der Ost-West-Konflikt wiederum verschärft. Die Absichten der UdSSR lagen darin, die Westmächte aus Berlin zu verdrängen und, in Bezug auf die vorangegangene Währungsreform in den anderen Besatzungszonen, ein demokratisches Westdeutschland zu verhindern. Die Westmächte reagierten mit der Verteidigung ihrer Position in Berlin und der Errichtung einer Luftbrücke nach Berlin.
Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949 und der Deutschen Demokratischen Republik am 7. Oktober 1949 wurde die Teilung Deutschlands schließlich faktisch vollzogen.
In der Bundesrepublik wurde am 14. September 1949 der erste Deutsche Bundestag gewählt, in dem Konrad Adenauer als Bundeskanzler eine Koalitionsregierung aus CDU (Christlich-Demokratische Union), CSU (Christlich-Soziale Union), FDP (Freie Demokratische Partei) und DP (Deutsche Partei) bildete. Diese erste Bundesregierung mit Sitz in der Hauptstadt Bonn verfolgte die Westorientierung und wollte die Souveränität zurückgewinnen. Außerdem war sie bereit, sich an der Verteidigung Westeuropas zu beteiligen.
Die Wiedervereinigung Deutschlands, die von Stalin ansatzweise angeboten wurde, war der Westintegration vorerst untergeordnet. Daher wurde 1952 das Angebot Stalins, ein vereinigtes, neutralisiertes Deutschland zuzugestehen und über freie gesamtdeutsche Wahlen zu diskutieren, auch nur als eine taktische Variante des sowjetischen Vormachtstrebens abgetan. Adenauer vermutete, dass Stalin mit diesem Angebot die beginnende Einigung Westeuropas und die Westintegration der Bundesrepublik behindern wollte und hielt es daher, im Gegensatz zu Politikern der SPD, FDP und seiner Partei, der CDU, für ungünstig, auf dieses Angebot einzugehen, und so blieb es bei zwei deutschen Staaten. Adenauer setzte dabei die ganze Zeit auf die "Politik der Stärke", was sich auch in dem Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik widerspiegelt, der besagt, dass diese die einzig legitimierte staatliche Organisation des deutschen Volkes sei. Dieser Anspruch wurde von den drei Westmächten unterstützt, so dass der Bundesregierung am 18. September 1950 in der Erklärung der New Yorker Außenministerkonferenz ausdrücklich das Recht, "für Deutschland als Vertreterin des deutschen Volkes in internationalen Angelegenheiten zu sprechen", zugesprochen wurde.
Adenauers Politik entsprach wohl der Meinung des größten Teiles der Bundesbürger, da er erst 1963 von Ludwig Erhard abgelöst wurde. Diese Ablösung stand in Zusammenhang mit der so genannten "Spiegelaffäre", die 1962 die Republik erschütterte. Es gab folgenden Sachverhalt: Das Magazin "Der Spiegel" warf Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß Korruption vor. Daraufhin ließ Adenauer den Herausgeber des Spiegels, Augstein, und den Spiegelmilitärexperten Ahlers unter dem Vorwurf eines "Abgrunds von Landesverrat" verhaften. Außerdem traten alle FDP-Minister zurück, was zu einer Neubildung des Bundeskabinetts ohne Strauß führte. Im Endeffekt war es schließlich so, dass zum einen die Pressefreiheit eingeschränkt wurde, Ahlers und Augstein allerdings doch nicht verurteilt wurden. Außerdem wurde die Verfassungsklage gegen die Regierung abgewiesen. Insgesamt kam es so zu einer Vertrauenskrise von Seiten des Volkes gegenüber der Staatsgewalt.
Von Seiten der UdSSR gab es nach dem Tod Stalins am 5. März 1953 unter Chruschtschow einige Ansätze zur friedlichen Koexistenz und Entstalinisierung, allerdings hatte die DDR-Regierung einige innenpolitische Probleme zu bewältigen und war daher eher weniger an Außenpolitik interessiert. Ende Mai 1953 beschloss die DDR-Regierung unter Walter Ulbricht, zur Überwindung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten die Arbeitsnormen bei gleichbleibendem Lohn um 10 Prozent zu erhöhen. Dieser Beschluss führte zu Protesten der Arbeiter und schließlich zunächst zum Widerruf der angekündigten Maßnahmen.
Am 16. Juni kam es zu einer Demonstration vor dem Haus der Ministerien in Ost-Berlin. Auf ihre Frage, ob die Regierung auf die Erhöhung der Arbeitsnormen bestehe oder nicht, erhielten die Demonstranten nur unklare oder widersprüchliche Antworten, was am 17. Juni zu Massenkundgebungen in ganz Ostberlin und Protesten und Streiks in der gesamten DDR führte. Diese Aufstände wurden von sowjetischem Militär und der Volkspolizei zerschlagen, die Zahl der Getöteten lag wahrscheinlich zwischen 300 und 400 Personen. Diese Ereignisse führten zu einem Flüchtlingsstrom von der DDR in die BRD; die Gesamtzahl der zwischen 1949 und 1961 Geflüchteten liegt bei etwa 2,7 Millionen. (Siehe auch: Siebzehnter Juni 1953)
Diese Ereignisse waren schließlich der Auslöser für den Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961. Dadurch wurde zwar der Flüchtlingsstrom weitgehend gestoppt und es kam zu einer Stabilisierung der DDR, allerdings gab es durch den Schießbefehl an der Grenze auch viele Verletzte und Tote. Jedoch gab es auch schon vorher eine klare Distanzierung der beiden Staaten: Durch die Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO (North Atlantic Treaty Organisation) 1955 und der darauf folgenden Gründung des Warschauer Pakts als Verteidigungsorganisation der Ostblockstaaten unter Leitung der UdSSR kam es zu einer Verhärtung der Fronten.
Dabei war es so, dass vor allem die USA auf eine militärische Vereinigung zwischen Westeuropa und sich selbst drängten. Die Zusammenarbeit innerhalb der NATO beinhaltete allerdings nicht nur die gemeinsame Verteidigungsarbeit, sondern auch die Zusammenarbeit die Außen- und Sicherheitspolitik betreffend. Die Bundesrepublik wurde im Rahmen der NATO wiederbewaffnet, was die UdSSR natürlich als Gefährdung der Sicherheit der DDR verstand. Als Gegenstück wurde daher der Warschauer Pakt gegründet.