Ortenburg (Bautzen)
Die Ortenburg liegt am Rand Bautzener Stadtzentrums auf einem Felsplateau über der Spree. Sie war Jahrhunderte lang die Hauptveste der Oberlausitz und befand sich im Besitz der jeweiligen Landesherren. Markantestes Gebäude des Burgkomplexes ist der spätgotische Matthiasturm, der nach dem ungarischen König Matthias Corvinus benannt wurde, welcher von 1469 bis 1490 als Landesherr der Oberlausitz im Besitz der Burg war. An der Stadtseite des Turms befindet sich ein monumentales Relief, das den Ungarnkönig zu Pferde darstellt.Vor den Toren der Festung schloss sich in östlicher Richtung das Burglehn an. In dieser Siedlung wohnten ursprünglich die Adeligen, die der Burgbesatzung angehörten. Das Burglehn lag außerhalb des Bautzener Stadtrechts. Die dortigen Häuser oder Grundstücke wurden vom Landesherren als Lehen vergeben.
Vom Ende des 13 bis zum ausgehenden 17. Jahrhundert war die Burg Sitz des Landvogts, danach beherbergte sie bis ins 19. Jahrhundert die Oberamtsregierung der Oberlausitz und heute das sächsische Oberverwaltungsgericht. Auch das Sorbische Museum ist in einem Gebäude der Ortenburg untergebracht.
1018 wurde hier ein Frieden des Reiches mit Polen geschlossen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Ortenburg während zweier Belagerungen 1620 und 1634 in Brand geschossen und teilweise zerstört.