Orotava-Tal
Das grüne und fruchtbare Orotava-Tal (Valle de la Orotava) liegt im Norden der Kanarischen Insel Teneriffa. Der Begriff "Tal" ist bei einem Ausmaß von ca. 10 x 11 km ein wenig irreführend. Das Valle de la Orotava verläuft vom Meer bis auf eine Höhe von knapp 2.000 m bis fast zum Beginn der Las Canadas mit dem Pico de Teide, dem mit 3.718 m höchsten Berg Spaniens.
Es handelt sich um eine tektonisch gesenkte Zone, die im Westen wie eine Mauer
durch die gewaltige "Ladera de Tigaiga" abgeschlossen wird; mit der "Ladera de
Santa Ursula" wird das Tal auch im Osten durch eine steil ansteigende Bruchzone
begrenzt. Das der spanischen Wikipedia-Version "La Valle de la Orotava" entnommene etwas verschwommene Foto zeigt das Tal aus einer Höhe von schätzungsweise 1600 m; hinter den ausgedehnten Wäldern mit der Kanarischen Kiefer erkennt man am Horizont die "Ladera de Tigaiga".
Namensgeberin des Tals ist die traditionsreiche und repräsentative Stadt
La Orotava auf einer Höhe von 340 m, knapp 38.000 Einwohner.
Die Stadt Puerto de la Cruz, der ehemalige kleine Hafen von La Orotava,
ist der heutige Hauptort des Tals und die Touristenhochburg im Norden Teneriffas.
Trotz der vielen Touristen bleiben auch heute noch weite Teile des ausgedehnten
Tals und kleine Dörfer, insbesondere in den mittleren und höheren Lagen, ruhig
und einsam. Auf den vorhandenen guten Wanderwegen läßt sich die Pracht und die
Vegetationsvielfalt des Tals erschließen.
Im Jahre 1799 verbrachte der deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt vor seiner mehrjährigen Südamerika-Reise eine Woche zu Forschungszwecken auf Teneriffa. Sein Weg führte von der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife zur Universitätsstadt La Laguna, dann entlang der Nordküste über "La Orotava" hoch bis zum Gipfel des Pico de Teide.
Am heutigen Humboldt-Blick (Mirador Humboldt) gibt es eine Gedenktafel mit
folgenden schwelgerischen Worten des Forschers in spanischer Übersetzung:
Entstehung
Orte & Tourismus
Alexander von Humboldt
Auch wenn es seit Humboldts Besuch große Einschnitte in den Naturraum gegeben hat und auch wenn inzwischen eine Autobahn das Tal durchschneidet, kann sich
der Naturliebhaber und Wanderer dem Reiz des Tals auch heute noch schwer entziehen.