Original Equipment Manufacturer
Als Original Equipment Manufacturer (OEM) bezeichnet man
- einen Hersteller, dessen Produkte unter einem Markennamen als Einheit verkauft werden; ein OEM kauft im Normalfall Komponenten anderer Hersteller, integriert sie unverändert in die eigenen Produkte und verkauft das daraus entstandene Gesamtpaket an Endkunden.
- eine Produktvariante, die nicht für den Endkundenmarkt bestimmt ist, sondern im Gesamtpaket mit Markenprodukten ausgeliefert wird. Sytemintegratoren (Assembler, Value-added reseller) bauen diese OEM-Komponenten in ihre Endprodukte ein, die sie dann an Kunden verkaufen.
- OEM-Software kann sich von der so genannten Vollversion (Retail) durch einen signifikant geringeren Lieferumfang unterscheiden; in einigen seltenen Fällen ist der Funktionsumfang jedoch auch identisch. In den meisten Fällen ist der Verkauf von OEM-Software lizenzrechtlich nur in Verbindung mit Hardware erlaubt; (Erwerb und Veräußerung von OEM-Sofware ohne Hardware jedoch unter Berücksichtigung des BGH Urteils vom 06.07.2000 (I ZR 244/97) möglich) OEM-Versionen sind i.d.R. upgrade- oder updatefähig (Abhängig von der Kulanz des Herstellers).
- OEM-Hardware wird entweder für einen anderen Hersteller gefertigt, unter dessen Markennamen das Produkt dann angeboten wird, oder kommt als so genannte Bulk-Version in den Handel; Bulk-Versionen werden vor allem von Discountern verkauft. Die für den Endkundenmarkt bestimmte Retail-Hardware unterscheidet sich von dem OEM-Produkt meist durch eine farbige Verpackung sowie zusätzlich mitgeliefertes Zubehör wie Kabel, Schrauben und sonstige Beigaben. OEM-Hardware wird häufig nicht durch den ursprünglichen Hersteller unterstützt, der Kunde ist dann auf Unterstützung seines Händlers oder Systemintegrators angewiesen.