Orca
Orca | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Der Orca (Orcinus orca) oder Große Schwertwal ist eine auch unter Namen wie "Killerwal" und "Mörderwal" bekannte Art der Wale. Er gehört innerhalb der Familie der Delfine (Delphinidae) zur Unterfamilie der Schwertwale (Orcininae), wozu auch der Kleine Schwertwal (Pseudorca crassidens) gezählt wird.
Table of contents |
2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Orcas und Menschen 5 Weblinks 6 Literatur |
Männliche Orcas können bis zu 10 m lang und bis zu neun Tonnen schwer werden; weibliche Orcas sind mit 8,5 m und fünfeinhalb Tonnen deutlich kleiner. Mit diesen Ausmaßen ist der Orca die größte Art der Delfine. Der Name "Schwertwal" kommt von der mächtigen Rückenflosse, die beim Männchen bis 1,8 m lang wird. Der Oberkopf, Brustflossen , Rücken- und Schwanzflosse sind schwarz, die Kehle und Bauch weiß.
Orcas haben eine weltweite Verbreitung, kommen aber in arktischen und antarktischen Gewässern am häufigsten vor. In gemäßigten Meeren sind sie seltener zu finden und in den Tropen Ausnahme-Erscheinungen. Bevorzugt werden küstennahe Gewässer und Buchten. Der Große Schwertwal bewohnt auch europäische Atlantikküsten und wird sehr selten selbst in der Nordsee und im westlichen Mittelmeer gesehen. Über die Jahrzehnte sind auch etwa ein Dutzend Fälle von Orcas bekannt geworden, die sich in die Ostsee verirrt haben.
Der Orca kann bis zu 15 Minuten lang tauchen und schwimmt bis zu 45 km/h schnell. Seine Nahrung besteht vornehmlich aus Kalmaren, Vögeln, Robben und Fischen sowie anderen Delfinen und Walen, wie z.B. Blauwalen, die er durch spezielle Jagdtechniken tötet.
Der Orca zählt zu den intelligentesten Meeresräubern. Er jagt meist im Verband und hat sich, je nach Nahrungsangebot, auf verschiedene Jagd-Techniken spezialisiert:
Ein Orca kann ein Alter von fünfzig Jahren erreichen.
Verächtliche Namen wie "Killerwal" oder "Mörderwal" zeigen, dass menschliche Beobachter lange Zeit keine hohe Meinung von diesem Wal hatten. Beobachtungen von Angriffen auf Delfine und Seehunde haben zu diesen Namen geführt. Es ist allerdings nicht ein einziger Fall eines Orca-Angriffs auf einen Menschen dokumentiert; hierdurch ist die Betrachtung des Orcas in jüngerer Zeit ins genaue Gegenteil gekippt: Der US-amerikanische Film Free Willy mit dem darin vorkommenden Wal Keiko und die Entdeckung des Orcas durch die Plüschtier-Industrie haben ihm nun das Image eines liebevollen Menschenfreundes verliehen. Die Wahrheit liegt wohl zwischen den beiden Extremen.
Orcas waren nie ein Ziel des kommerziellen Walfangs. Allerdings sah man in ihnen oft eine lästige Konkurrenz der Fischer. In den 1950ern bat die isländische Regierung die USA um Hilfe bei der Ausrottung des Orcas in isländischen Gewässern; die folgende von Flugzeugen gestützte Operation wurde damals als großer Erfolg angesehen.
Neuerdings werden Orcas auch gern in Delfinarien vorgeführt. Kritiker bemängeln allerdings, dass es in der Enge eines künstlichen Beckens einem Wal nicht möglich ist, artgerechte Bedingungen vorzufinden. Tatsächlich leiden fast alle gefangenen Orcas unter Krankheiten; das dauerhafte Umknicken der Rückenflosse, in freier Natur eine kaum jemals beobachtete Erscheinung, widerfährt etwa 90 % der in Gefangenschaft gehaltenen männlichen Orcas.
Merkmale
Verbreitung
Lebensweise
Nur alle fünf bis sechs Jahre kalbt der weibliche Orca nach einer Tragzeit von etwa siebzehn Monaten. Die Orcas leben in Schulen, die von einem Männchen angeführt werden. Neben diesem Männchen befinden sich in der Gruppe nur Weibchen und Jungtiere. Das Alpha-Männchen ist oft mit einem dominanten Weibchen zusammen und führt gemeinsam mit ihm die Gruppe. Die weiblichen Jungen bleiben ein Leben lang bei ihrer Familie, die jungen Männchen ziehen spätestens mit Beginn der Geschlechtsreife ab, um sich anderen Gruppen anzuschließen. Oft formen sie Junggesellenverbände, bis sie das Alter erreicht haben, um selbst eine Schule anzuführen.Orcas und Menschen
Weblinks
Literatur