Operation Feuerzauber
Operation Feuerzauber war der Codename der ersten Operation der GSG 9.
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2 Verfolgung 3 Mogadischu 4 Nachspiel |
Am 13. Oktober 1973 wird der Lufthansa Flug LH 181 von Palma de Mallorca nach Frankfurt von vier palästinänsischen Terroristen entführt. Ihr Anführer war Zohair Youssif Akache (23) der sich Captain Martyr Machmud nannte. Die drei anderen Entführer wahren Souhaila Andrawes alias Soraya Ansari, der Libanese Riza Abbasi und Nadia Duaibes alias Shanaz Holun.
Die Maschine wurde nach Rom geleitet wo aufgetankt wurde und Mahmud erstmals die Forderungen seines Kommandos Koffre Kaddum verkündete. Diese waren identisch mit denen der Entführer von Hanns-Martin Schleyer; zusätzlich forderte man aber noch die Freilassung zweier in türkischer Haft sitzender Gesinnungsgenossen sowie die Summe von 15 Millionen US-Dollar.
Seit Larnaka folgte den Entführern eine weitere Maschine mit Angehörigen der GSG 9 an Bord. Nach einem erneuten Auftanken flog die Landshut weiter nach Aden im Oman. Die dortige Regierung ließ jedoch alle Landebahnen blockieren. Da der Treibstoff jedoch zur Neige ging, blieb der Crew keine andere Möglichkeit, als die Landshut auf einem Sandstreifen neben der Rollbahn niederzubringen. Kapitän Schuhmann wurde das Verlassen des Flugzeugs gestattet um das Fahrwerk zu inspizieren. Nach seiner Rückkehr wurde er von Mahmud ermordet.
Um 00.05 Uhr MEZ stürmte ein GSG 9-Kommando unter Führung von Ulrich Wegener die Landshut. Während der sieben Minuten dauernden Aktion starben drei der vier Terroristen. Lediglich Souhaila Andrawes blieb am Leben. Um 00.12 Uhr MEZ konnte der mitgereiste Staatsminister Hans-Jürgen Wischnewski Bundeskanzler Helmut Schmidt Vollzug melden.
Man geht heute davon aus, daß an der Operation auch einige Angehörige des britischen Special Air Service beteiligt waren. Offiziell bestätigt wurde dies jedoch nie.Vorspiel
Verfolgung
Von Rom aus flog die Maschine über Larnaka und Bahrein weiter nach Dubai. Hier gelang es am 16. Oktober dem Piloten Jürgen Schuhmann den Behörden Informationen über die Anzahl der Entführer mitzuteilen. Durch ein Interview des Verteidigungsministers von Dubai erfuhren hiervon auch die Terroristen. Daraufhin ließ Mahmud den Flugkapitän im Gang niederknien und drohte ihn zu erschießen, sollte nochmals etwas vorfallen.Mogadischu
Die Maschine wurde erneut aufgetankt und hob am 17. Oktober, nun nur noch durch den Kopiloten Jürgen Vietor gesteuert, ab und nahm Kurs auf die somalische Hauptstadt Mogadischu, wo sie gegen 04.30 Uhr (MEZ) landete. Die Leiche des Piloten wurde aus dem Flugzeug geworfen und die Entführer setzen ein Ultimatum bis 15 Uhr MEZ um die RAF-Terroristen aus dem Gefängnis Stuttgart-Stammheim zu entlassen. Als die Nachricht kam, daß dieser Forderung nachgegeben würde, aber die Überführung nach Mogadischu mehrere Stunden benötige, verlängerten die Entführer das Ultimatum erneut, diesmal bis zum 18. Oktober, 01.30 Uhr MEZ.Nachspiel
Durch den Erfolg der Operation bekam die GSG 9 international einen sehr guten Ruf und zählt auch heute noch zu den weltweit besten Spezialeinheiten. Die inhaftierten Terroristen Jan-Carl Raspe, Gudrun Ensslin und Andreas Baader wurden am Morgen des 18. Oktober tot in ihren Zellen aufgefunden. Offiziell handelte es sich um einen gemeinschaflichen Suizid. Insbesondere in der linken, RAF-nahen Szene wird dieser Ansicht in einer Verschwörungstheorie widersprochen. Man geht hier von einer Exekution durch staatliche Stellen aus. Mittlerweile gilt die Suizid-Theorie allerdings als erwiesen.