OpenBSD
OpenBSD ist ein 4.4 BSD-basiertes UNIX-ähnliches Betriebssystem, welches unter der BSD Lizenz frei verfügbar ist.
Da hinter dem OpenBSD Projekt keine Firma steht, wird es durch den Verkauf von CDs und T-Shirts, sowie durch Spenden finanziert. OpenBSD wird durch freiwillige Programmierer und Entwickler vorangetrieben, die über die ganze Welt verteilt sind.
Die Idee der Offenheit geht so weit, dass es ab und zu vor kommt, dass Teile des Projektes welche auf Fremdsoftware beruhen einfach aus dem Projekt entfernt werden und selbst implementiert werden. So entstand 2001 aus einem Streit über die Lizenz des Paketfilters ipfilter die Eigenentwicklung pf.
Die aktuelle OpenBSD-Version ist 3.5, die am 1. Mai 2004 freigegeben wurde. Diese Version läuft offiziell auf 12 verschiedenen Hardwarearchitekturen, dazu zählen u.a. i386, Alpha, Sun SPARC, AMD64, PowerPC (z.B. aktuelle Macintosh-Rechner) und PA-RISC.
OpenBSD ist als ein auf Sicherheit ausgelegtes Betriebssystem weniger darauf ausgelegt jede Hardware oder jede softwaretechnische Neuerung zu unterstützen. Vielmehr dauern Anpassungen an Hardware länger als z.B. auf Linux. So ist etwa die Unterstützung von gängigen ISDN Karten auf der x86 Plattform immer noch ein externes Projekt und beruht auf Patches welche man in den OpenBSD Kern einspielt. Auch die Unterstützung der in modernen Notebooks verwendeten Stromsparfunktionen ist noch nicht sehr ausgereift.
Aus diesem Grund eignet sich OpenBSD eher als Server- oder Firewallbetriebssystem als für die tägliche Arbeit am Desktop, wenn man nicht auf neuere Hardware und Features verzichten möchte.
OpenBSD unterstützt mittels Binäremulationen die meisten Programme von System V R4 (Solaris), FreeBSD, Linux, BSD/OS, SunOS und HP-UX auf den jeweiligen Hardware Plattformen.
Aus dem OpenBSD Projekt stammt auch OpenSSH, eine freie Implementierung des ssh Protokolls, welche auf alle Unix-Derivate, Linux und die Cygwin Emulation für Windows portiert wurde. Es unterstützt die Protokolle SSH 1.3, SSH 1.5 und SSH 2.0.
OpenBSD verfügt über die Sicherheitsfeatures ProPolice und "W^X" (Writeable xor eXecutable).
Siehe auch: 386BSD
Entwicklungsmodell
Geschichte
OpenBSD entstand 1995 als Fork des NetBSD Projekts, nachdem der OpenBSD Initiator Theo de Raadt nach schweren Differenzen mit den NetBSD-Entwicklern das NetBSD Projekt verlassen musste. Das Hauptziel der OpenBSD-Gruppe lag in der Sicherheit des Betriebssystemes: Es sollte das "sicherste Betriebssystem der Welt" werden. Tatsächlich rühmt sich das OpenBSD Projekt, seit acht Jahren nur ein einziges über ein Netzwerk ausnutzbares Sicherheitsloch in der Standardinstallation gehabt zu haben.Einsatzgebiet
OpenBSD kommt im kleinen bis mittleren Serverumfeld für sicherheitskritische Anwendungen zum Einsatz (z.B. Firewalls). Features
Die Anstrengungen liegen vor allem bei Portabilität, Standardisierung, Korrektheit, proaktiver Sicherheit und integrierter Kryptographie. Wie der Name schon sagt, bemüht sich das OpenBSD-Team um ausschließlich offene Entwicklungen. Dies gilt sowohl für die Unterstützung von Plattformenen als auch für die verwendeten Komponenten des Systems.Weblinks