Olympiastadion Berlin
Das Berliner Olympiasstadion befindet sich am Westrand Charlottenburgs im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin. Es ist Teil des auf großen Sichtachsen aufgebauten Olympiageländes (ehemals Reichssportfeld), zu dem auch das Sportforum, Olympia-Hockeystadion, Reitstadion, Olympia-Schwimmstadion, Waldbühne, Maifeld, Glockenturm gehören.
Geschichte
Das Olympiastadion wurde von 1934–1936 anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1936 mit einem Fassungsvermögen von 100.000 Zuschauern erbaut, nach Plänen des Architekten Werner March. Am selben Ort befand sich zuvor das Deutsche Stadion, das seinerseits 1913 auf dem Gelände der Rennbahn Grunewald anlässlich der für 1916 geplanten Olympischen Spiele errichtet wurde. Wegen des Ersten Weltkrieges fanden die Olympischen Spiele 1916 nicht statt.
Entgegen der ursprünglichen Planung, das Deutsche Stadion für die Olympischen Spiele umzubauen, ordnete der damalige Reichskanzler Adolf Hitler wegen des zu erwartenden propagandistischen Effekts für das nationalsozialistische Deutschland im Oktober 1933 den Bau eines neuen Großstadions an. Formal orientiert sich das Stadion mit seinen klaren geometrischen Grundformen an antiken Sportstädten. Es ist zur Hälfte ein Erdstadion, das heißt, nur der Oberring befindet sich über Erdniveau, weswegen die Wirkung nicht so übermächtig ausfällt, wie zum Beispiel bei der Kongresshalle in Nürnberg. Auch die schmalen Pfeiler geben sich eindeutig als verblendete Stahlkonstruktion zu erkennen und entsprechen damit nur bedingt dem Formenkanon der nationalsozialistischen Architektur. Diese modernen Ansätze Marchs werden vor allem durch das massive Gesims gebrochen, das dem Stadion schlussendlich doch den von den Machthabern erwünschten Ausdruck verlieh. Das Olympiastadion wurde gemeinsam mit den Olympischen Spielen 1936 am 1. August 1936 eröffnet.
Im Jahre 1974 wurde das Stadion teilüberdacht. Seit dem Jahr 2000 wurde das Olympiastadion von dem Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 grundlegend umgebaut und modernisiert unter Beibehaltung des Sportbetriebs. Nach Abschluss der Bauarbeiten ist es mit 75.000 Sitzplätzen ausgestattet, die sämtlich überdacht sind. Die offizielle Einweihung des neuen Stadions findet am 31. Juli und 1. August 2004 mit einer großen Konzertveranstaltung statt, bei der unter anderen Nena, Pink und der Dirigent Daniel Barenboim auftreten werden. Am zweiten Tag ist ein Fußball-Freundschaftsspiel zwischen Hertha BSC und Besiktas Istanbul vorgesehen. Für den 8. September 2004 ist das Länderspiel Deutschland–Brasilien angesetzt. Am 9. Juli 2006 ist das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft im Berliner Olympiastadion geplant.
Heutige Nutzung
Regelmäßig trägt die Fußball-Bundesliga-Mannschaft von Hertha BSC Berlin ihre Heimspiele im Olympiastadion aus und die jährlichen Endspiele um den DFB-Pokal der Damen und Herren werden seit 1985 hier ausgetragen. Auch das American Football Team von Berlin Thunder bestreitet hier seine Heimspiele in der NFL Europe. Zusätzlich werden Leichtathletik-Wettkämpfe wie das jährliche ISTAF ausgetragen. Gelegentlich wird das Stadion auch für Großveranstaltungen ohne sportlichen Charakter wie etwa Kirchentage oder Konzerte genutzt.