Olivier Messiaen
Olivier Eugène Prosper Charles Messiaen (* 10. Dezember 1908 in Avignon; †27. April1992 in Clichy bei Paris) war ein französischer Komponist und Organist.
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2 Messiaens Musik 3 Werke (Auswahl) 4 Literatur 5 Weblinks |
Leben
Olivier Messiaen wurde als Sohn des Englischlehrers und Shakespeare-Übersetzers Pierre Messiaen und der angesehenen Dichterin Cécile Sauvage in Avignon geboren. 1919 ließ sich die Familie in Paris nieder.
Am Conservatoire studierte Messiaen 1919–30 Klavier und Schlagzeug, griechische Metrik bei Maurice Emmanuel, Orgel und Improvisation bei Marcel Dupré sowie Komposition und Instrumentation bei Paul Dukas.
1931 übernahm er die Organistenstelle an der Pariser Kirche Sta. Trinité, die er 55 Jahre lang innehatte.
1932 heiratete er die Geigerin und Komponistin Claire Delbos, die nur wenige Jahre nach der Geburt des Sohnes Pascal (geb. 1937) von einem Nervenleiden befallen wurde und 1959 starb.
Zusammen mit André Jolivet, Yves Baudrier und Jean-Yves Daniel-Lesur gilt Messiaen als Gründer der 'Jeune France', eine Gruppe von Komponisten, die sich 1936 formierte.
1942 übernahm wurde er Professor am Pariser Conservatoire und lehrte dort bis 1978, Messiaen bildete in dieser Zeit ganze Generationen von wichtigen Komponisten des 20. Jahrhunderts aus.
Er war der Lehrer u.a. von Pierre Boulez, Karlheinz Stockhausen, Iannis Xenakis.
1944 legte er in dem Lehrbuch "Technique de mon langage musical" seine wichtigsten harmonischen und rhythmischen Neuerungen dar.
Messiaen starb in Paris 1992, kurz vor der ersten szenischen Aufführung seiner einzigen Oper "Saint Francois d'Assise" bei den Salzburger Festspielen (Regie: Peter Sellars, Musikalische Leitung: Esa-Pekka Salonen).
Messiaens Musik
Der französische Komponist schöpfte für seine Musik Anregungen aus dem Studium der Zahlenmystik, indischer Rhythmen, der Gregorianik, des Vogelgesangs, der Klangwelt javanischer Gamelan-Orchester oder der Musik Claude Debussys und Igor Strawinskys.
Über all diesen verschiedenartigen Inspirationen ist seine Musik geprägt von spiritueller Energie und einem tiefen, katholischen Glauben.
Messiaen zeichnete auf Weltreisen Vogelstimmen auf und verwendete diese u.a. in „Catalogue d’Oiseaux“ 1956 – 1985, „Jardin du sommeil d’amour“ aus der Turangalîla-Symphonie und „Dämmerungschor“ für 18 Streicher.
„Modi mit begrenzten Transpositionsmöglichkeiten“ regeln den harmonischen und melodischen Ablauf vieler Kompositionen. Er entwickelte Multiplikations- und Divisionsreihen bzw. „nicht umkehrbare Rhythmen“
Mit seinem Klavierstück "Mode de valeurs et d'intensités" initiierte er 1950 die serielle Musik.
Vor allem in seinem Spätwerk (Orgelzyklus Livre du Saint-Sacrement, 1984/85) werden die entwickelten Techniken kombiniert und ordnen sich einem zumeist geistlichen Thema unter.
In seinen Kompositionen verwendet er oft ungewöhnlich Instrumente wie die Ondes Martenot.
"Angesichts so vieler entgegengesetzter Schulen, überlebter Stile und sich widersprechender Schreibweisen gibt es keine humane Musik, die dem Verzweifelten Vertrauen einflössen könnte. Da greifen die Stimmen der unendlichen Natur ein."
Werke (Auswahl)
Literatur
Weblinks