Okami
Okami ist der (deutsche) Titel einer sechsteiligen japanischen Filmreihe aus den 1970er Jahren, die nach dem Manga Kozure Okami von KOIKE Kazuo entstanden ist. Die Handlung dreht sich um den ehemaligen kaishakunin (eine Art Henker für in Ungnade gefallene Fürsten) OGAMI Itto, der Opfer einer Intrige des verfeindeten Yagyu-Klans wird und daraufhin mit seinem kleinen Sohn Daigoro durch das Land zieht und Auftragsmorde verübt.Die sechs Teile sind:
- Das Schwert der Rache
- Am Totenfluß
- Der Wind des Todes
- Die tätowierte Killerin
- Der weiße Pfad der Hölle
- Blutiger Schnee
Der OKAMI-Kult nahm seinen Anfang im Jahr 1970, als in dem wöchentlich erscheinenden Comicmagazin "Action" die erste Episode seiner Vorlage: "Kozure Okami" (= Wolf mit Kind) veröffentlicht wurde. Die Serie war von Anfang an ein Erfolg, und wurde bis ins Jahr 1976 fortgesetzt. Der komplette Comic umfaßt mehrere tausend Seiten und wurde über 250 Millionen mal allein in Japan verkauft. Recht schnell war klar, daß es von diesem Manga-Meisterwerk auch eine große Filmadaption geben mußte. Der Autor des Comics, Kazuo Koike, war mit diesem Werk endgültig zu einem der Superstars der Manga-Welt aufgestiegen, und hatte nun genug Macht, die Adaption ganz in seinem Sinne gestalten zu lassen.
So wandte er sich an Shintaro "Zatoichi" Katsu, der damals einer DER populärsten Darsteller Ostasiens, und Besitzer einer Produktionsfirma war. Der sah in der Serie das perfekte Vehikel für seinen Bruder Tomisaburo Wakayama. Katsu und Koike produzierten, Kenji Misumi hatte die künstlerische Oberleitung und führte bei vier der sechs Episoden selbst Regie, Wakayama spielte die Hauptrolle des Itto Ogami, und Koike schrieb das Drehbuch.
OKAMI war von vornherein als epische Saga in sechs Teilen angelegt. Die Filme wurden alle in einem Rutsch von einem fast immer gleichbleibenden Team gedreht. Alles wie aus einem Guß, nicht zuletzt, weil man die Zeichnungen der Comics selbst als Arbeits-Vorlage verwendete.
Das OKAMI-Epos war viele Jahre lang das einzige außerhalb Japans bekannte Werk Kenji Misumis, und das auch bloß in einer Version namens "Shogun Assassin", die Roger Corman 1980 von einem gewissen Robert "Bobby" Houston aus den ersten beiden OKAMI-Filmen zusammenbasteln ließ. (Zitat Ende)
Charakteristisch für die Okami-Filme sind neben der erwähnten Mangahaftigkeit (etwa in den stilisierten Charakteren) vor allem die sehr gelungenen Schwertkämpfe, bei denen viel (hellrotes) Filmblut fließt und Körperteile abgeschlagen werden. Itto Ogami kämpft dabei nicht nur mit seinem Samuraischwert, sondern bedient sich auch aus dem Waffenarsenal, das Bestandteil des hölzernen Kinderwagens ist, in dem er üblicherweise Daigoro schiebt. Die Bildsprache und bestimmte Handlungsmuster erinnern teilweise an Italo-Western. Schließlich sei noch auf die bemerkenswerte Filmmusik hingewiesen, die von Teil zu Teil variiert.