Oguren
Die Oguren (Eigenbezeichnung: Ogurlar) waren ein altes Turkvolk. Sie lebten südlich des Baikalsees und jenseits der Altai- und Sajangebirge. Als Alternativform ist auch Ogur und Ugor bekannt.
Das Wort "og" stammt vom alttürkischen oq <=> "Pfeil" her. Demnach waren auch die Oguren eine turkvölkische Stammesföderation.
Die Oguren wanderten mit dem Ende des Hunnenreicheses (216) endgültig in westlicher Richtung ab. Sie ließen sich in Turan nieder, Teile zogen bis Europa weiter. Zu ihren Stämmen zählten u. a. auch große Teile der Hunnen und Awaren, der Sabiren und Onoguren sowie die Utriguren bzw. Kutriguren.
Die Volksreste der Oguren teilten bis 553 die Geschichte mit den Oghusen. Mit diesen gründeten sie das erste Kök-Türkische-Reich. Dort siedelten sie unter der Herrschaft des Istämi Khagan unter oghusischer Oberherrschaft in der westlichen Reichshälfte. Sie waren die "Westtürken" unter den Göktürken. Ein Teil der Göktürken besann sich auf die Traditionen der Oguren und begründeten den Stammesverband der "On-Oq", der die Nachfolge antreten sollte.
Die wichtigsten Nachfolger der Oguren waren die Stämme der Kyptschaken, die das weite Steppengebiet Osteuropas bis zum Mongoleneinfall des Dschingis Khan beherrschten. Sie wurden im 13. Jahrhundert dem Mongolenreich eingegliedert.
Als Teil der On-Oq-Gemeinschaft gelten auch die Völker der Türgesch, Karluken und Schatoriten zu ihren mittelbaren Erben.Namensbedeutung
Geschichte