Offene Form
Offene und geschlossene Form beschreibt die beiden gegensätzlichen Typen von Dramen.Als Drama der geschlossenen Form gilt das klassische Drama mit seinen fünf Akten mit ihren jeweils festgelegten Funktionen und den drei Einheiten von Ort, Zeit und Handlung.
Im Drama der offenen Form werden diese Regeln aufgegeben, die Zahl der Akte ist beliebig, die Handlung kann sich zu einer bloßen Szenenfolge auflösen, der Ort der Handlung kann in Ort und Zeit beliebig springen.
Die größere Freiheit des Dramas der offenen Form erkauft der Autor mit einem Verlust an Konzentration. Während in Dramen der geschlosssenen Form im Idealfall jedes Detail auf den tragischen Konflikt ausgerichtet ist, verliert sich dieser Konflikt in der offenen Form oft in einem Durcheinander von Haupt- und Nebenkonflikten.
In der modernen Literatur erscheint den Theaterautoren die offene Form oft angemessener, weil sie die chaotischen Verhältnisse moderner Gesellschaften angemessener wieder geben, während das klassische Drama einen Konflikt zwischen zwei noch genau darstellbaren Gesellschaftsmodellen beschreibt.
Wichtige Beispiele für Dramen sind zum Beispiel Goethes Götz von Berlichingen und das epische Theater Bertolt Brechts.