Odo von Bayeux
Odo von Bayeux (* nach 1030; †1097) war Bischof von Bayeux ab 1049/50.Odo wurde als jüngerer Sohn von Herluin de Conteville und der Mutter Wilhelms des Eroberers geboren. Durch diesen Halbbruder erhielt er den Bischofsstuhl von Bayeux, den er bis zu seinem Tod behielt. Odo spielte eine bedeutende Rolle in der Schlacht von Hastings 1066, welche die Eroberung Englands zu Folge hatte. Er erscheint deshalb im Teppich von Bayeux, der möglicherweise von ihm in Auftrag gegeben wurde.
Nach der Eroberung (1067) erhielt er die Grafschaft Kent (Earl of Kent) und wurde bald zum mächtigsten und reichsten adligen Grundbesitzer Englands. 1082 fiel er bei seinem Bruder in Ungnade, weil er sich angeblich selbst zum Papst ernennen wollte. Er wurde daraufhin auf Lebenszeit eingekerkert, jedoch ordnete Wilhelm der Eroberer nach langem Zögern - erst auf dem Totenbett - seine Freilassung an. Er schloss sich daraufhin dem Aufstand gegen Wilhelms Sohn, Wilhelm II. (England) an. Anschließend zog er sich aus der großen Politik zurück und widmete sich der Erneuerung seiner ihm anvertrauten Kirchen. Nach dem Konzil von Clermont 1095, an dem er höchstwahrscheinlich teilnahm, schloss er sich dem ersten Kreuzzug an. Auf der Reise dorthin starb er 1097 in Palermo, wo er auch begraben ist. Odo galt trotz seines Amtes als sehr weltlicher Mann, hat sich jedoch für seine Kirchen als Wohltäter erwiesen.