Notruf
Der Notruf dient bei einem Notfall dazu, professionelle Hilfe, wie Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei herbeizurufen. Prinzipiell gilt der Notruf einerseits für alle Kommunikationsarten, also nicht nur für das Telefon, sondern auch für Funk oder auch für Signalraketen.
Man muss dabei unterscheiden, ob der Notruf gezielt erfolgt, also z.B. bei einer Leitstelle oder ob nur Menschen im Umkreis auf einen Notfall aufmerksam gemacht werden, die dann ihrerseits weiter verständigen, wie es z.B. beim alpinen Notsignal der Fall ist.
Es kann aber auch ein automatisierter Notruf erfolgen, der in dem Fall weitergeleitet wird, wenn sich eine Person nicht mehr meldet, wie bei einer Totmanneinrichtung. Im weiteren Fall kann man auch ein Auslösen einer Brandmeldeeinrichtung als Notruf bezeichnen. (siehe auch: TUS)
Weit verbreitet haben sich auch Notrufsender für Menschen, die in ihrer Bewegung eingeschränkt sind. Sie tragen einen Funksender am Handgelenk, der bei Knopfdruck einen Impuls an das Telefon in der Wohnung sendet, welches dann automatisch an eine vorher definierte Leitstelle den Alarm weitergibt.
Mit der Weiterentwicklung des Mobiltelefones, sowie des GPS-systems haben sich weitere Möglichkeiten eröffnet. So gibt es Notrufsender, die in Kraftfahrzeugen eingebaut sind und bei einem Unfall, durch abnormale Lageveränderungen einen automatisch einen Notruf an die Leitstellen der Autofahrerclubs, wie ADAC oder ÖAMTC absetzen.
Hinweise zur Ersten Hilfe in Notfällen sind auf dem Portal Erste Hilfe versammelt. |
Dazu muss der Notruf die folgenden Inhalte haben:
Hinweis: Der letzte Punkt ist besonders wichtig, es darf erst aufgelegt werden, wenn die Rettungsleitstelle keine Fragen mehr hat und das Gespräch beendet. Die Inhalte des Notrufs sind leider derzeit in den deutschsprachigen Ländern nicht einheitlich. Während in Österreich die Frage "Wer ruft an?" Bestandteil des Notrufes ist, beschränkt man sich in Deutschland auf 5 Ws und klärt die Frage nach dem Anrufer bei den Rückfragen.
Darüber hinaus sollte beim Notruf auch auf Besonderheiten aufmerksam gemacht werden, wie beispielsweise Feuer, Auslaufen von Flüssigkeiten oder eingeklemmte Personen. Bei Vergiftungen sollte man, falls möglich, auch die eingenommene Substanz (zum Beispiel Medikamente, Spülmittel oder Pflanzenteile) mitteilen. Bei Verkehrsunfällen mit Gefahrguttransporten sollte auf die orangefarbige Warntafeln und eventuell auf den Tafeln vorhandene Kennzahlen hingewiesen werden.
Ein Notruf kann von jedem Telefon aus immer kostenlos erfolgen - Münzen oder Telefonkarten sind nicht erforderlich.
Dies gilt auch für Mobiltelefone. Hier hat sich auch international im GSM-Standard die 112 als Notrufnummer durchgesetzt. Auch ohne Karte oder PIN kann man diese Nummer wählen und wird mit der Rettungsleitstelle verbunden, die für den momentanen Aufenthaltsort zuständig ist.
In Deutschland ist zusätzlich auch die 110 als Notrufnummer möglich.
Um den Euronotruf über ein Mobiltelefon besser zu erreichen, darf man den PIN nicht eintippen, dann wird er über das stärkste Netz abgesetzt, andernfalls wird er nur über den freigeschalteten Netzbetreiber gesendet. Wenn dieser allerdings dort keinen Empfang anbietet, ist auch der Euronotruf nicht erreichbar.
Eine weitere Möglichkeit einen Notruf abzusetzen sind Notrufsäulen an Autobahnen und Bundesstraßen. Auf Autobahnen sollte immer die Fahrtrichtung und, falls bekannt, die Kilometerangabe mitgeteilt werden. Die Richtung zur nächstgelegenen Notrufsäule ist durch schwarze Pfeile an den Leitpfosten oder Leitschienen gekennzeichnet.
Neben der Notrufnummer gibt es zusätzlich eine Telefonnummer für den Krankentransport, beispielsweise wenn Patienten möglichst schonend von zu Hause zu einer ambulanten Behandlung, beispielsweise Dialyse, in eine Praxis und von dort wieder nach Hause gebracht werden müssen.
Daneben gibt es noch den
Siehe auch:
Notruf per Telefon
Der Notruf, der die meisten Menschen direkt im Unglücksfall betrifft, ist der Notruf, der mit dem Telefon getätigt wird. Dazu sollte man einige Dinge beachten, damit auch die richtige Hilfe kommt.
Beendet werden kann das Gespräch nur durch die angerufene Notrufstelle.Die Notrufnummern
Die Europäische Union hat sich das Ziel gesetzt,
als Notrufnummer einzuführen. Da dies noch nicht überall umgesetzt ist, hier die wichtigsten Rufnummern in der Übersicht:Deutschland
Hinweise
Die Notrufnummer ist nicht das Gleiche wie die Nummer des ärztlichen Notdienstes. Letztere wird von den Kassenärztlichen Vereinigungen eingerichtet und vermittelt ärztliche Hilfe, bei nicht akut lebensbedrohenden Erkrankungen, wenn beispielsweise der Hausarzt am Wochenende nicht erreichbar ist. Österreich
Neben dem Euronotruf sind die wichtigsten:
(Leicht zu merken durch die Eselsbrücke: Die Nummern sind in alphabetischer Reihenfolge angegeben)
Von den durch die Handys immer mehr verdrängten Telefonzellen sind die Anrufe bei den Notrufen ohne Einwurf einer Münze oder ohne Telefonwertkarte möglich.Schweiz
Luxemburg
Liechtenstein
Frankreich
Italien
Indien
Wer in Indien ist, sollte sich auf diese Nummern nicht unbedingt verlassen teilweise funktionieren sie nicht oder der Operator spricht kein Englisch.
Schifffahrt und Luftfahrt
In der Schifffahrt und der Luftfahrt werden Notrufe oder Notsignale verwendet, um auf gefährliche Situationen aufmerksam zu machen und Hilfeleistungen anzufordern. Der Funkverkehr kennt verschiedene Arten von Notrufen, die je nach Dringlichkeit des Notfalls zu verwenden sind. Sofern möglich, soll der Notruf Angaben enthalten zur Identifikation und Position des Absenders, zur Art und Umfang drohender oder eingetretener Schäden sowie zu notwendigen Hilfeleistungen.
Notrufe/Notsignale können auch automatisch gesendet werden, z. B. beim Kentern oder Sinken eines Schiffes mittels einer dafür konzipierten Boje. In diesem Fall wird über eine Satellitenverbindung in einer Seenotzentrale Alarm ausgelöst und von dort aus die Suche und die Rettung des Havaristen gesteuert.
siehe auch: Mayday, SOS
Sonstiges
Weblinks:
Notrufnummern aus ganz Europa
Hinweis Gesundheitsthemen