Noricum
Noricum war ein keltisches Königreich (lat. Regnum Noricum) im heutigen Österreich und später eine Provinz des Römischen Reiches. Es entspricht ungefähr den heutigen österreichischen Bundesländern Kärnten, Salzburg, Oberösterreich und Steiermark. Angrenzend waren Raetia im Westen, Pannonia im Osten und Dalmatia im Südosten. Im Süden befand sich das italienische Kernland, im Norden die mit der Donau zusammenfallende Grenze des Imperiums.
Die ursprüngliche Bevölkerung waren Illyrer, die im 3. Jahrhundert v. Chr durch keltische Einwanderer verdrängt wurden. Die Römer nannten das hier ansässige keltische Volk Norici, nach ihrer Hauptstadt Noreia.
Noricum wurde im Jahr 16 v. Chr Teil des römischen Reichs. Zunächst behielt es eine eingeschränkte Autonomie als tributpflichtiges Fürstentum, doch unter dem Kaiser Claudius wurde es endgültig römische Provinz (um 40 n. Chr.).
Noricum wurde von den Römern in den folgenden Jahrhunderten mit einem dichten Fernstrassennetz überzogen. Zahlreiche Meilensteine (Meilenstein) und andere archäologische Funde legen davon Zeugnis ab. Die besterforschte römische Strassenstation Noricums ist Immurium (Moosham, Bundesland Salzburg), am Südfuß des Radstädter Tauern.
Bei der unter Kaiser Diokletian vorgenommenen Verwaltungsreform wurde Noricum der Diözese Illyria zugeschlagen. Die Provinz selbst wurde in Noricum Ripense ("Ufer-Noricum", gemeint ist das Donau-Ufer) und Noricum Mediterraneum ("Binnen-Noricum") geteilt.
Die erdgeschichtliche Periode des Norium hat ihren Namen von der Provinz Noricum. Ebenfalls nach der Provinz benannt ist der Waffenproduzent Noricum. Grössere Bekanntheit erlangte diese Firma mit dem Noricum-Skandal um illegale Waffenlieferungen.