Nordwestschweiz
Die Nordwestschweiz ist ein interkantonaler und internationaler Wirtschaftsraum im Nordwesten der Schweiz. Er und umfasst im Wesentlichen die gesamte Grossregion Basel.
Stat. Daten Nordwestschweiz | |
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Wirtschaftszentrum: | Basel |
Fläche: | 1'015 km² |
Wohnbev.: | 552'430 (2002) |
Ausländeranteil: | 21,4% (2002) |
Bevölkerungsdichte: | 544 Einw./km² |
Arbeitslosenquote: | 2,3% (2002) |
Ausl. Grenzgänger: | rd. 50'000 (2000) |
Table of contents |
2 Bevölkerung 3 Wirtschaft 4 Sonderfall Kantonsgrenzen 5 Der Kanton Nordwestschweiz 6 Weblinks |
Die Nordwestschweiz besteht zwar aus mehreren (Teil-)Kantonenen, bildet aber geografisch gesehen eine Einheit. Die natürliche Grenze zu anderen Grossregionen der Schweiz wird durch die Gebirgskette des Jura gebildet.
Zur Nordwestschweiz zählen im Wesentlichen:
In der Nordwestschweiz leben etwa 552'000 Menschen; davon leben über 88% im städtischen Gebiet der Agglomeration Basel (Stadt). Der Ausländeranteil liegt mit 21,4% um 0.2 Prozentpunkte unter dem Schweizer Durchschnittswert.
Städte in der Nordwestschweiz
Geografie
Bevölkerung
Wirtschaft
Nicht nur geografisch, sondern auch wirtschaftlich gesehen ist die Nordwestschweiz eine einheitliche Region. Das Wirtschaftzentrum ist Basel. Aus der ganzen Nordwestschweiz pendeln täglich über 54'000 Menschen nach Basel-Stadt, dazu kommen noch knapp 30'000 ausländische Grenzgänger.
Insgesamt arbeiten gegen 50'000 Grenzgänger in der Nordwestschweiz. Mit einer Arbeitslosenquote von 2,3% der Erwerbstätigen liegt die Nordwestschweiz trotz der hohen Anzahl an Grenzgängern knapp unter dem Schweizer Durchschnitt.
Die Kantonsgrenzen innerhalb der Nordwestschweiz verlaufen in komplizierten und verwirrenden Linien kreuz und quer durch die Region. Sie trennen die Stadt von den angrenzenden Vororten, obwohl der Übergang fliessend ist und keine Grenze feststellbar ist. Eine Eingemeindung wie in Zürich hat es auf Grund der Kantons- und Landesgrenzen in Basel nie gegeben. Wären schon nur die angrenzenden Gemeinden eingemeindet worden, so würde Basel heute rund 265'000 Einwohner zählen. Mit allen baulich zusammenhängenden Orten wären es sogar rund 330'000. Unmöglich war auch eine Eingemeindung angrenzender ausländischer Vororte wie z.B. St. Louis (F)
Sonderfall Kantonsgrenzen
Aber nicht nur die Stadt wird vom Land getrennt; auch ganze Täler und Gemeinden sind von ihrem Kanton abgeschnitten und bilden Exklaven bzw. Enklaven. Bestes Beispiel hierfür sind die solothurnischen Orte Rodersdorf, Metzerlen, Hofstetten, Flüh, Bättwil und Witterswil. Sie bilden eine zusammenhängende Exklave und sind vom Kanton Solothurn durch das Laufental (Kanton Basel-Landschaft) vollständig getrennt. Eine weitere solothurnische Exklave ist der Ort Kleinlützel. Daneben befindet sich auch die Baselbieter Gemeinde Roggenburg, welche eine Exklave des Kantons Basel-Landschaft bildet. Innerhalb weniger Kilometer können problemlos vier Kantonsgrenzen passiert werden. 7 Kilometer trennen das Fricktal von Basel-Stadt; zwischen dem Dorneck und dem Fricktal liegen 6 Km und nur gerade 3,6 Km trennen den Kanton Solothurn vom Kanton Basel-Stadt!
Solche historisch bedingte Grenzen sind für die Nordwestschweiz eine Herausforderung und für gewisse Probleme direkt verantwortlich. Sowohl die beiden solothurnischen Bezirke wie auch das Fricktal sind aus geografischen, wirtschaftlichen und auch sprachlichen Gründen dem Wirtschaftszentrum Basel zugehörig. In vielen Bereichen (v.a. im schulischen Bereich) arbeiten die Kantone eng zusammen. Die Öffentlichen Verkehrsbetriebe (Tarifverbund Nordwestschweiz) z.B. führen kantonsübergreifende Linien. Doch mit vier verschiedenen Gesetzen, Verordnungen und Sonderregelungen in der so eng verflochtenen Region Basel, verliert die Region an Effizienz.
Ein gutes Beispiel hierfür wäre eine Verfolgungsjagd der Kantonspolizei auf der Autobahn: Die flüchtige Person fährt von Basel aus in Richtung Osten und überquert nach kurzer Zeit die Kantonsgrenze zu Basel-Landschaft. Die Kantonspolizei Basel-Stadt verständigt ihre Kollegen von der Kantonspolizei Basel-Landschaft, da diese nun zuständig sind. Fünf Minuten später passiert die flüchtige Person auch schon die Kantonsgrenze zum Kanton Aargau; nun muss also die Aargauer Kantonspolizei verständigt werden...
Ein weiteres Problem ist die spezielle Situation der Stadt Basel. Über 80'000 Menschen pendeln nach Basel, um Geld zu verdienen. Die Region nimmt Leistungen der Stadt in Anspruch; man geht in Basel einkaufen, benutzt die städt. Infrastruktur oder nutzt kulturelle Angebote. Aber die Steuern werden in einem anderen Kanton bezahlt. Dies führt dazu, dass sich die finanzielle Situation in Basel anhaltend verschlechtert, folglich müssen Leistungen abgebaut werden. Dazu verliert die Stadt seit Jahrzehnten an Einwohnern, welche sich im suburbanen Umland niederlassen, ihren Arbeitsplatz aber oft in Basel behalten. Umso begreiflicher ist es, dass sich Basel-Stadt sehnlichst eine Wiedervereinigung mit Basel-Landschaft wünscht. Diese wird aber von der Gegenseite immer wieder abgelehnt, da viele eine erhöhte Steuerbelastung befürchten. In diesem Sinne wurde auch über die Gründung eines Kantons Nordwestschweiz diskutiert, welche alle vier (Teil-)Kantone vereinen soll und damit endlich die Missstände und Ungerechtigkeiten behoben werden könnten. Der Kanton Nordwestschweiz
Wie am Falle des neu gegründeten Kanton Jura ersichtlich ist, brauchen Kantonsgründungen mehrere Jahrzehnte, bis sich etwas bewegt. Die letzten Vorstösse für eine Gründung des Kantons Nordwestschweiz gab es im Jahr 1999, bei dem vier Kantonsparlamentarier der Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau und Solothurn in vier Motionen ein Verfahren zur Bildung eines Kantons Nordwestschweiz fordern (siehe Link).