Nino Burdschanadse
Nino Anzorowna Burdschanadse (georgisch ნინო ბურჯანაძე; * 16. Juni 1964 in Kutaisi) ist eine georgische Politikerin. Sie ist Professorin für internationales Recht und seit dem 9. November 2001 als erste Frau in der Geschichte Georgiens Parlamentspräsidentin. Von November 2003 bis Januar 2004 amtierte sie als Präsidentin Georgiens.
Nach Schulbesuch in Kutaisi erhielt Burdschandse 1981 das Abitur. Sie studierte Rechtswissenschaft an der Staatlichen Universität Tiflis. Nach Abschluss mit Belobigung 1986 promovierte sie an der Fakultät für internationales Recht der Moskauer Lomonossow Universität. 1991 übernahm sie die Professor für internationales Recht an der Staatlichen Universität Tiflis.
1991 bis 1992 arbeitete Burdschanadse als Beraterin des georgischen Ministeriums für Umweltschutz. Von 1992 bis 1995 war sie Beraterin des auswärtigen Ausschusses des georgischen Parlaments.
Seit 1995 wurde sie zweimal als Abgeordnete in das georgische Parlament gewählt. Von 1995 bis 1998 war sie stellvertretende Vorsitzende des Verfassungs-, Rechts- und Rechtsstaatsausschusses. Von 1998 bis 1999 Vorsitzende des Ausschusses. Von 2000 bis 2001 war Frau Burdschanadse Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses. Am 9. November 2001 wählte sie das georgische Parlament sie zur Präsidentin. Am 22. April 2004 wurde sie mit 159 gegen eine Stimme wiedergewählt.
Von 1995 bis 1998 war Burdschanadse Vorsitzende der permanenten parlamentarischen Delegation beim Vereinigten Königreich, 1999 bis 2000 zweite Vorsitzende des Parlamentarischen Kooperationskommittees Europäische Union-Georgien. 1998 bis 2000 war sie Berichterstatterin des Generalkommittees für Demokratie, Menschenrechte und humanitäre Angelegenheiten der Parlamentarischen Versammlung der OSZE. 2001 bis 2002 war sie Präsidentin der Parlamentarischen Versammlung der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation. Seit 2000 ist sie Vizepräsidentin der Parlamentarischen Versammlung der OSZE.
Zu den Parlamentswahlen 2003 trat sie gemeinsam mit dem späteren georgischen Ministerpräsidenten Surab Schwania im Wahlbündnis Burdschanadse-Demokraten an. Nach dem Rücktritt von Staatspräsident Eduard Schewardnadse in der samtenen Revolution in Georgien die sie gemeinsam mit Michail Saakaschwili und Surab Schwania anführte, amtierte sie vom 23. November 2003 bis zum 25. Januar 2004 als georgische Staatspräsidentin. Sie ist führendes Mitglied der Partei Nationale Bewegung - Demokraten, die die Träger der samtenen Revolution zusammenschließt.
Frau Burdschanadse ist verheiratet und hat zwei Söhne. Sie spricht russisch und englisch. Ihr Ehemann Badri Bitsadse war stellvertretender Generalstaatsanwalt und ist heute Chef des georgischen Grenzschutzes. Ihr Vater sicherte sich nach der Unabhängigkeit Georgiens 1991 das Monopol im Getreidehandel und gilt als einer der reichsten Männer des Landes.
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