Nichts
Das Nichts ist ein abstraktes Konzept, und wird vor allem in metaphysischen Überlegungen angesprochen.Zum einen tritt das Nichts in Fragen nach dem Ursprung des Universums auf: "Kann das Universum aus Nichts entstehen?" Dabei ist dieses Nichts vom Vakuum zu unterscheiden. Unter Vakuum wird die Abwesenheit von Materie bzw. Energie über einen gewissen Zeitraum in einem Raumgebiet verstanden, wohingegen das Nichts die (dem menschlichen Verstand schwer zugängliche) Abwesenheit jeglichen Seins (also auch von Raum und Zeit) bedeuten soll.
Als bedeutendster Philosoph des Nichts gilt wohl Martin Heidegger, der die Grundfrage der Existenz mit "Warum ist nicht nichts sondern etwas?" formuliert. Das Konzept des Nichts verleitet zu Sprachspielen, die gerade im anglo-amerikanischen Raum unter Philosophen sehr beliebt sind und in Kontinentaleuropa, zumal Deutschland, wegen ihrer Lustigkeit als unernst missverstanden werden, obwohl eben dies der Diskurs sein mag, in dem potenziell semantisch verwickelte Konzepte wie das Nichts am besten diskutiert werden können. Das Beispiel des Wittgenstein-Schülers Peter Heath, der den Eintrag "Nothing" in der Macmillan Encyclopedia of Philosophy besorgte, "Niemand weiss etwas über das Nichts, aber der natürlich eine ganze Menge", ist ja eben nicht nur scherzhaft zu verstehen. Diskussionen zum Nichts finden sich deshalb auch im wohl lustigsten, oft nur als Kinderbuch verkannten philosophischen Grundlagenwerk, Lewis Carrolls Alice im Wunderland.
Als numerischer Wert wird die Null als nichts im Sinne einer Menge oder Anzahl verwendet. In dieser Bedeutung findet sich der Begriff auch im Computer (siehe Null), wo er die Abwesenheit eines Datenwertes darstellt.
Literatur
Siehe auch