Neuschwanstein (Meteorit)
Der Meteorit Neuschwanstein fiel am 6. April 2002 bei Füssen in Bayern in der Nähe des Schlosses Neuschwanstein. Neuschwanstein wurde als Enstatit-Chondrit (Typ EL6) klassifiziert.Obwohl der zugehörige 91 km lange Meteor beobachtet wurde und die Bahn vom Europäischen Feuerkugelnetz aufgezeichnet wurde, konnte erst am 14. Juli 2002 bei einer gezielten Suche das erste Stück von 1,75 kg des Meteoriten gefunden werden. Dieses Fundstück ist heute im Rieskratermuseumkratermuseum in Nördlingen zu sehen. Später wurden weitere Stücke von 1,63 kg und 2,84 kg (letzteres auf Tiroler Gebiet) geborgen.
Aus den vom Europäischen Feuerkugelnetz aufgezeichneten Daten konnte die Umlaufbahn des Meteoroiden um die Sonne berechnet werden und es zeigte sich, dass diese nahezu exakt mit der Bahn des Meteoriten Pribram übereinstimmte, dessen Fall bereits 1959 in Tschechien beobachtet worden war. Es wurde deswegen vermutet dass beide Meteoriten vom gleichen Mutterkörper stammen. Jedoch ist Pribram ein gewöhnlicher Chondrit, so dass dieser Mutterkörper heterogener Natur sein müsste und wohl nur ein von der Gravitationskraft zusammengehaltener "Schutthaufen" ist (engl. rubble pile).
Siehe auch: Liste von Meteoriten