Neum
Neum ist eine Gemeinde in der Herzegowina, Bosnien-Herzegowina, mit (1991) 4.325 Einwohnern, davon etwa 90% Kroaten.
Neum liegt an der Adria wie an einem natürlichem Hafen an einer von einer kleinen Halbinsel geschützten Bucht. Es hat das wärmste Klima in ganz Bosnien-Herzegowina.
Politisch gehört die Gemeinde zum Kanton Herzegowina-Neretva der Föderation Bosnien-Herzegowina. Neben dem Hauptort Neum gehören zur Gemeinde noch die Orte Babin Do, Banja, Brestica, Broćanac, Brštanica, Cerovica, Crnoglav, Cerovo, Čukova Greda, Dašanica, Dobri Do, Dobrovo, Dračevica, Donji Drijen, Dubravice, Duži, Grabovice, Glumina, Gornje Hrasno, Gradac, Hotanj, Hutovo, Ilino Polje, Jazine, Kamenice, Kiševo, Kolojanj, Mošeci, Mramor, Nerađe-Podstjene, Opuće, Oskorušnica, Prapratnica, Praovice, Previš, Podkula, Rabrani, Radež, Radetići, Vinine, Vranjevo Selo, Zelenikovac und Žukovice.
Auf dem Gebiet der Gemeinde Neum finden sich etliche Fundorte schon aus vorgeschichtlicher Zeit, allerdings ist die archäologische Forschung in diesem Gebiet noch sehr mangelhaft. Aus der Zeit des mittelalterlichen bosnischen Königreichs findet sich eine große Anzahl an Stećci, vor allem im Hinterland.
Im Spätmittelalter war die Gegend um Neum Zankapfel zwischen der Republik Venedig und der Republik Ragusa/Dubrovnik. Ende des 15. Jahrhunderts wurde es osmanisch, unter anderem, weil die Republik Ragusa/Dubrovnik eine weitere Stärkung Venedigs in der Region verhindern wollte und zu diesem Zweck mit den Osmanen kooperierte. Zur Zeit Napoleons bleibt Neum zwar formell beim Osmanischen Reich, aber die Franzosen bauen eine Straße durch das Gebiet. In Österreich-Ungarn wird Neum de facto an Dalmatien angeschlossen, de jure bleibt es aber weiterhin Teil Bosnien-Herzegowinas.
Im Balkankonflikt wurde Neum zum Ziel serbischer Angreifer, kam aber nie unter deren Kontrolle.
Neum hat als einziger Ort in Bosnien-Herzegowina einen Zugang zum Meer. Deshalb hat es auch eine gewisse Bedeutung für den Sommertourismus. Es gibt in Neum vier Hotels und eine große Zahl von privaten Pensionen. Außer einheimischen Gästen überwiegen, wie auch sonst in kleineren Orten an der mittleren Adria, Touristen aus den Ländern des ehemaligen Ostblocks, vor allem Polen, Tschechen und Slowaken.
Während die Küstenzone, eben durch den Tourismus, vergleichsweise wohlhabend ist, ist das landwirtschaftlich geprägte Landesinnere der Gemeinde Neum von Landflucht bedroht und meist nur noch von älteren Leuten besiedelt.
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