Neukiefervögel
Neukiefervögel | ||||||||||||
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Das bedeutendste Merkmal, dass sie von den Urkiefervögeln (Paleognathae) unterscheidet, ist die Gaumenstruktur: Neukiefervögeln fehlt die Versteifung des so genannten "Pterygoid-Palatinum-Komplexes" (PPC), einer Knochenkonfiguration, die aus Flügelbein (Pterygoid), Gaumenbein (Palatinum) und Flugscharbein (Vomer) besteht. Anders als bei den Paleognathae gibt es darüberhinaus aber kein besonders herausragendes Charakteristikum: So gibt es innerhalb der Neukiefervögel sowohl fliegende als auch nicht-fliegende Vögel, wie z. B. die Pinguine, die zu den Papageien zählenden Kakapos oder auch die in ihrer eigenen Familie stehenden Kagus. Der größte Neukiefervogel ist der Andenkondor mit einer Länge von bis zu 1,30 m und einer Flügelspannweite von bis zu 3,20 m.
Die ersten fossil erhaltenen Neukiefervögel stammen aus der späten Kreidezeit vor etwa 70 Millionen Jahren. Der Name deutet bereits an, dass sie sich nach traditioneller Ansicht aus Urkiefervögeln entwickelt haben. Diese systematische Ansicht ist allerdings durch Untersuchungen mitochondrialer DNA in Frage gestellt worden, wonach die ursprüngliche Trennung nicht zwischen Ur- und Neukiefervögeln, sondern in der frühen Kreidezeit vor etwa 110 Millionen Jahren zwischen Sperlingsvögeln und allen anderen Vögeln erfolgte. Aus dieser Sicht sind die Eigenschaften der Neukiefervögel die ursprünglichen, während jene der Urkiefervögel sich vermutlich durch Neotonie, die Beibehaltung von Eigenschaften des Jungtieres ins Erwachsenenalter, entwickelt haben. Urkiefervögel wären dann nur eine Gruppe innerhalb der Neukiefervögel, die damit kein monophyletisches Taxon mehr bilden würden, d. h. sie umfassten nicht alle Nachkommen ihres gemeinsamen Vorfahren (der dann der gemeinsame Vorfahre aller lebenden Vögel wäre).
Die Neukiefervögel werden in die folgenden 26 Ordnungen unterteilt:
Systematik
Die Sperlingsvögel umfassen davon mit mehr als 5300 Arten die bei weitem größte Artenvielfalt.