Nekrophagie
Als Nekrophagie wird der Verzehr von Tierleichen oder Leichenteilen bezeichnet, der bei einer Reihe von Tieren, den Nekrophagen, vorkommt.Arten, welche sich von den Überresten anderer Tiere ernähren, gehören zu den so genannten Saprobionten oder Saprophagen. Sie verwerten die organischen Stoffe, welche in der Leiche noch enthalten sind, für ihre eigene Ernährung und stellen so ein wichtiges Element im ökologischen Stoffkreislauf dar. Beispiele für diese Tiergruppen sind verschiedene Fadenwürmer, Aaskäfer (unter anderen die Totengräber (Nicrophorus spec.)), verschiedene Fliegenlarven (Schmeißfliegen, Käsefliegen,Fleischfliegen) oder verschiedene Milben.
Eine besondere Bedeutung haben die nekrophagen Organismen in den letzten Jahren im Zusammenhang mit der Kriminalistik erhalten. Dort hat sich ein eigener Bereich der Forensik ausgebildet, der als Entomologische Forensik bezeichnet wird. In diesem Bereich dienen leichenbesiedelnde Insekten zu Aufklärung von Todesfällen und Verwesungsumständen. Einer der bekanntesten Vertreter dieses Forschungsbereiches ist der Kölner Entomologe Mark Bennecke.