Naturphilosophie
Table of contents |
2 Moderne Naturphilosphie 3 Rechtfertigung 4 Abgrenzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 Siehe auch |
Anfänge
Die Naturphilosophie des antiken Griechenland gilt als der Vorläufer der modernen Naturwissenschaften. Die ersten Naturphilosophen werden zu den Vorsokratikern gezählt. Wichtige klassische Naturphilosophen sind Thales, Aristoteles und Plinius der Ältere.
Die Naturphilosophen befassten sich mit Fragen nach dem Ursprung der Welt und suchten zu verstehen, nach welchen Prinzipien Vorgänge in der Natur ablaufen. Das spiegelt sich darin wieder, dass viele Vertreter dieser Lehre ein Werk mit dem Titel "Über die Natur" (Peri physeos) verfassten. Die Naturphilosophie befasste sich insbesondere mit Mathematik, Astronomie, Physik, Technik, Geographie, Medizin, Botanik und Zoologie.
Moderne Naturphilosphie
Auch die moderne Naturphilosophie untersucht, was die Natur ist, und hat dabei stets den Bezug zur Gesamtwirklichkeit im Blick. Weil sie die Weltordnung bzw. das Weltall behandelt, heißt sie auch Kosmologie. Wichtige Naturphilosophen in der Renaissans- und Barockzeit sind Copernicus, Giordano Bruno, Johannes Kepler und Isaac Newton.
In der Naturphilosphie gilt zunächst zu klären, was mit dem Begriff Natur gemeint wird. Teilweise wird „Natur" synonym mit „Wesen" verwendet. In diesem Sinne bedeutet Natur dann die Wesensart jedes Seienden, zielt jedoch vor allem auf das Dynamische, das innere Prinzip des Wirkens, etwa der Bewegung. Im Rahmen der Natur-philosophie meint Natur dagegen zunächst die auf die Geburt zurückgehende Eigenart des Lebendigen. (Der Begriff „Natur" stammt sprachlich vom lat. natura, dem das griech. physis entspricht. Beides deutet auf geboren werden bzw. entstehen hin.)
In einem allgemeineren Sinn, der für die Naturphilosophie im Vordergrund steht, versteht man unter Natur die Gesamtheit aller sich entfaltenden bzw. verändernden Wesen. Anders ausgedrückt kann man sagen, dass sich die Naturphilosophie mit dem raum-zeitlich Seienden beschäftigt. Damit ist die Natur schon einmal deutlich vom Übernatürlichen unterschieden. Weiter wird Natur jedoch im allgemeinen auch gegenüber Geist und gegenüber Kultur abgegrenzt. Obwohl auch der Mensch ein sich durch Raum und Zeit bewegendes Wesen ist und in den Bereich der Natur hinabreicht, ist er doch wesentlich durch seinen immateriellen Geist bestimmt. Aus diesem Grunde wird der Mensch nicht im Rahmen der Naturphilosophie, sondern in einem eigenen Teilgebiet der Philosophie, nämlich der Anthropologie, behandelt. Der Begriff Natur kann darüber hinaus das ursprünglich von Gott Geschaffene im Gegensatz zu dem durch die menschliche Kultur (und damit etwa durch die Technik) Hervorgebrachten meinen.
Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, ein Denker des deutschen Idealismus, entwarf zuerst einen Parallismus zwischen Natur und Geist, doch weiter behauptete er, dass die Naturphilosophie grundsätzlicher sei als die Transzendentalphilosophie. Dagegen galt für Johann Gottlieb Fichte die Natur als kein eigentlicher Gegenstand der Philosophie.
Rechtfertigung
Von seiten vieler Naturwissenschaftler heißt es, die Naturphilosophie sei nicht (mehr) nötig bzw. sinnvoll, da die modernen Naturwissenschaften ihre Rolle übernommen hätten. „Viele Naturwissenschaftler – auch hier gibt es wieder Ausnahmen – glauben [...], dass jeder Aspekt des Lebens und der Natur letztlich in ausschließlich naturwissenschaftlichen Begriffen erklärt werden kann." (Weizenbaum)
Dagegen läßt sich philosophisch zeigen, dass die Wirklichkeit nicht rein naturwissenschaftlich, also auch das „Buch der Natur" nicht rein naturwissenschaftlich-mathematisch zu verstehen ist. Während sich das Materialobjekt von Naturwissenschaft und Naturphilosophie größtenteils deckt, zeigt das Formalobjekt deutlich die Unterschiede. Die Naturwissenschaften untersuchen nicht die Natur als solche, sondern erforschen – vor allem mit Hilfe von Beobachtung und Experiment – die Gesetzmäßigkeiten der Naturvorgänge. Die Naturphilosophie dagegen arbeitet auf einer höheren Abstraktionsstufe, indem sie bis zum innersten Wesen sowie den Bedingungen der Möglichkeit des Natürlichen aufsteigt. Naturphilosophie bedeutet eine Rückführung auf allgemeinste Prinzipien und damit eine ausdrückliche Bindung an die Metaphysik.
Abgrenzung
Die Philosophie der Natur ist nicht zu verwechseln mit Philosophie der Wissenschaften von der Natur, also der Philosophie der Naturwissenschaften.
Man kann die Naturphilosophie in die Untersuchung der belebten und der unbelebten Natur unterteilen. Literatur
Weblinks
Siehe auch
Natur, Philosophie
Schelling: http://www.uni-kassel.de/~schmiedk/Schelling.htm