Narwal
Narwal | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Der Narwal (Monodon monoceros), auch als Einhornwal bezeichnet, ist eine Art der Zahnwale. Zusammen mit dem dicht verwandten Weißwal bildet er die Familie der Gründelwale.
Table of contents |
2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Menschen und Narwale |
Die Besonderheit des Narwals ist der Stoßzahn des Männchens. Es handelt sich dabei um den linken Schneidezahn des Oberkiefers, der schraubenförmig gewunden die Oberlippe durchbricht und bis zu 3 Meter lang und 8-10 kg schwer werden kann. Der einzige weitere Zahn sitzt ebenfalls im Oberkiefer und bricht normalerweise nicht hervor. In seltenen Fällen geschieht dies doch, so dass sich zwei Stoßzähne bilden. Die Zähne des Weibchens sind normal entwickelt, doch vereinzelt bilden auch Weibchen einen oder sogar zwei Stoßzähne aus. Dass ein Stoßzahn abbricht, kommt recht häufig vor. Die Bruchstelle verwächst anschließend mit neuem Dentin, allerdings wächst der Zahn nicht nach.
Der Zweck des Stoßzahns wurde oft erörtert. Dabei wurden zum Teil abenteuerliche Theorien geäußert, zum Beispiel dass der Narwal mit seinem Zahn die Eisdecke durchbricht oder Fische aufspießt. Nach anderen Mutmaßungen nutzt er ihn zum Durchwühlen des Meeresbodens oder als Instrument bei der Echo-Ortung. Heute geht man davon aus, dass der Stoßzahn in erster Linie dem Aufbau einer sozialen Hierarchie dient. Männchen mit den längsten Stoßzähnen sind dominant; im Zweifelsfalle wird der Zahn bei Kämpfen eingesetzt, wie die häufig gefundenen abgebrochenen Stoßzähne belegen.
Den Stoßzahn nicht mitgerechnet, misst der Narwal vier bis fünf Meter. Er wird rund eineinhalb Tonnen schwer, das Weibchen etwas weniger als eine Tonne.
Narwale bewohnen das Nordpolarmeer und halten sich stets in der Nähe des Packeises auf. Im Sommer bewegen sie sich weiter nach Norden als jedes andere Säugetier. Sie halten sich dann in den Fjorden Grönlands, in der kanadischen Arktis und rund um Spitzbergen auf. Selbst im Winter überschreitet der Narwal normalerweise den Polarkreis nicht. Allerdings wurden sehr selten verirrte Narwale selbst noch in der Nordsee gesehen.
Narwale ernähren sich von einigen Fischarten, Tintenfischen und Krebstieren. Er taucht auf Beutesuche bis zu 350 m tief und bleibt etwa fünfzehn Minuten unter Wasser. Löcher im Eis werden durch kräftige Stöße mit der Stirn aufrecht erhalten oder geöffnet. Auf diese Weise kann eine über 15 cm dicke Eisdecke durchstoßen werden.
Obwohl sie bei den jahreszeitlichen Wanderungen Herden von tausend Tieren bilden können, umfasst eine typische Narwalschule fünf bis zwanzig Tiere. Dies sind Familienverbände, die aus einem ausgewachsenen Männchen sowie mehreren Weibchen und Jungtieren bestehen. Außerdem schließen sich jugendliche Männchen zu Verbänden zusammen, so lange sie noch nicht alt genug sind, die Führung einer Schule zu übernehmen.
Das einzige Junge ist bei der Geburt etwa 150 cm lang und wiegt 80 kg. Es kommt stets ohne Stoßzahn zur Welt. Im Alter von fünf Jahren werden weibliche Narwale geschlechtsreif, männliche Narwale mit acht Jahren. Die Lebensdauer beträgt vierzig Jahre.
Narwalstoßzähne liefern das teuerste Elfenbein. Als diese Walart noch weitgehend unbekannt war, wurden diese Stoßzähne als Horn des sagenhaften Einhorns verkauft und mit Gold aufgewogen. Man schrieb ihm magische Fähigkeiten zu, so zum Beispiel, dass es Gift neutralisieren könne, weswegen Trinkgefäße aus Narwalelfenbein gefertigt wurden.
Von den Einwohnern Grönlands wird der Narwal auch heute noch gejagt, nicht nur wegen des Elfenbeins, sondern auch zur Ernährung.
Merkmale
Verbreitung
Lebensweise
Menschen und Narwale