Namenstag
Der Namenstag einer Person ist der Gedenktag des/der Heiligen, dessen/deren Namen sie trägt. Er war und ist in manchen Gegenden wichtiger als der Geburtstag. Die alphabetisch gegliederte Liste bezieht sich in erster Linie auf die Gebräuche der Katholischen Kirche im deutschen Sprachraum, besonders in der Orthodoxen Kirche gibt es starke Abweichungen.Die Betonung des Namenstages in der katholischen Kirche geht auf gegenreformatorische Einflüsse zurück. Um sich von Protestanten abzuheben, sollten sich ihre Gläubige regelmäßig und festlich einer innigen Verbindung mit dem jeweiligen heiligen Namenspatron vergewissern. Das Konzil von Trient (1545 bis 1563) legte im Rituale Romanum fest: "Der Pfarrer möge dafür sorgen, dass den Kindern keine anstößigen, sagenhaften, lächerlichen Namen oder solche von Götzen oder Heiden gegeben werden, sondern, soweit möglich, von Heiligen."
Unter Papst Pius V wurde 1570 das katholische Messbuch (Missale Romanum) reformiert. Seither wird liturgisch der Todestag eines Heiligen oder Märtyrers als Geburtstag (Dies natalis) für den Himmel gefeiert. Der persönliche Geburtstag wurde in katholischen Landstrichen zugunsten der Feier des Dies natalis des Namenspatrons verdrängt. Die Empfehlung, Täuflingen den Namen eines Heiligen zu geben, findet sich 1566 im Catechismus Romanus und auch 1614 im Rituale Romanum der katholischen Kirche.
Die Seelsorger förderten daher mit regionalem Erfolg die Bevorzugung des Namenstages gegenüber der Feier des Geburtstages. Die Jesuiten verankerten später neuere Heiligennamen im Bewusstsein der Bevölkerung.
Da die Zahl der Heiligen größer als die Anzahl der Tage eines Jahres ist, sind zahlreiche Überschneidungen unvermeidlich.
Siehe auch: Liste der Namenstage, Liste von Heiligen, Heiligenkalender, Liste gebräuchlicher Vornamen