Nahbesprechungseffekt
Der Nahbesprechungseffekt tritt auf, wenn die Schallquelle nah am Mikrofon ist und das Mikrofon ein Druckgradientenempfänger ist. Einfacher ausgedrückt heißt das: Wenn das Mikrofon ein Richtmikrofon ist. Siehe: Druckgradientenmikrofon.Tiefe Frequenzen beugen sich um die Kapsel herum und treten quasi fast unverändert auch hinter der Membran auf. Das führt zu einer verstärkten Membranauslenkung. Hohe Frequenzen beugen sich weniger gut um die Membran herum und werden auf der Rückseite der Membran nur wenig wirksam. Dieses gilt deshalb nur bei geringem Abstand zur Mikrofonmembran, weil die hohen Frequenzen gerichtet am Mikrofon ankommen.
Druckmikrofone, die manchmal auch "Druckempfänger" genannt werden, haben keinen Nahbesprechungseffekt. Für den Nahbesprechungseffekt wirksam ist nur der Druckgradientenanteil; das ist der "Achter-Anteil", also die Druckdifferenz. Darum hat ein Mikrofon mit Nierencharakteristik auch keinen (!) Tiefenanstieg, wenn es aus der Nähe aus der 90°-Richtung angesprochen wird. [1]
Richtcharakteristik, Mikrofon, Druckgradientenmikrofon, Druckmikrofon.Siehe auch: