Nachschub
Der Ausdruck Nachschub ist beim Militär der allgemeine Begriff für die Versorgung mit allen Gütern, die der zu versorgende Verband zur Aufrechterhaltung der Kampfkraft benötigt. Verantwortlich für die Nachschubführung ist auf der Verbandsebene der S4-Offizier, auf Großverbandsebene (ab Brigade) der G-4 Offizier. Anstelle des Begriffs Nachschub verwendet man auch den Begriff Logistik. Darunter versteht man:- den richtigen Versorgungsartikel
- in der richtigen Menge
- zum richtigen Zeitpunkt
- am richtigen Ort.
- Mengenverbrauchsgüter (MVG): Also alles, was sich verbraucht und von der Truppe in großen Mengen benötigt wird. Dazu zählen in erster Linie Munition, Kraftstoff und Verpflegung.
- Einzelverbrauchsgüter (EVG): Nachschubgüter, die einem Verschleiß unterliegen, aber entweder nur bei Bedarf oder in kleinen Stückzahlen an die Front geliefert werden müssen.
- Nichtverbrauchsgüter (NVG): Alles, was normalerweise keinem Verschleiß unterliegt. Also zum Beispiel Großgerät wie Fahrzeuge etc.
Im ersten Weltkrieg begann man, den Nachschub mit den gerade neu erfundenen Lastkraftwagen an die Front zu bringen. Aber auch die Eisenbahn hatte einen großen Teil. Die Hauptlast aber hatten bis in den zweiten Weltkrieg hinein allerdings bespannte Trosseinheiten zu leisten. Erst nach dem zweiten Weltkrieg, als die modernen Armeen durchgängig vollmotorisiert waren, wurde auch der Nachschub vollmotorisiert abgewickelt.
Dabei untergliedert sich die Nachschubtruppe in drei wesentliche Funktionen:
- Lagerung von Versorgungsgütern in (Feld-)Depots
- Verteilung der Versorgungsgüter
- Transport der Versorgungsgüter von einem Depot/Verteilungspunkt höherer Ordnung zu einem Verteilungspunkt niedrigerer Ordnung.
In der Bundeswehr wird daher auch darauf Wert gelegt, dass die Soldaten in der Nachschubtruppe eine infanteristische Grundausbildung erhalten und die Führungskräfte befähigt sind, ihre (Teil-)Einheiten sowohl für ihre spezifische Funktion einzusetzen als auch in der Sicherung, d.h. in der Verteidigung durch einen infanteristischen Kampf.
Auch bei Einsatzorganisationen, wie Feuerwehr spricht man von Nachschub, wenn sich auch die speziellen Versorgungsgüter vom militärischen Nachschub unterscheiden. Die Versorgung der Mannschaft bleibt zwar gleich, aber die Geräte richten sich nach der Art der Katastrophe. (Siehe auch: Portal Feuerwehr)