Muzio Clementi
Muzio Clementi (* 23. Januar 1752 in Rom; † 10. März 1832 in Evesham bei Worcester) war ein klassischer Komponist und der erste, der ausschließlich für das Klavier (und dessen Begleitung) schrieb.
1777 bis 1780 trat er als Cembalist und Kapellmeister an der Italienischen Oper in London auf; später war er Solist, Dirigent, Klavierbauer, Verleger und Musiklehrer. Zu seinen Schülern gehören Johann Baptist Cramer, John Field, Friedrich Kalkbrenner und Ignaz Moscheles.
Am bekanntesten ist er für sein dreibändiges Etüdenwerk Gradus ad Parnassum (1817-1826), dessen Namen auf die Kompositionslehre des Johann Joseph Fux zurückgeht, und welches Debussy in seinem Stück Doctor Gradus ad Parnassum verspielt wieder aufnimmt, und das auch heute noch im Klavierunterricht eine Rolle spielt. Darüber hinaus schrieb er sechs Sinfonien, ein Klavierkonzert, 60 Klaviersonaten, weitere 46 mit Begleitung von Flöte, Violine oder Violoncello.
Wolfgang Amadeus Mozart hatte eine unerklärliche Abneigung gegen Clementi, was dazu geführt hat, dass sie von einigen als Erzrivalen bezeichnet werden – was allerdings nicht korrekt sein dürfte, da es keine Hinweise darauf gibt, dass Clementi Mozarts Gefühle erwidert hat.
Der Pianist Wladimir Horowitz hingegen entwickelte eine besondere Vorliebe für Clementis Kompositionen, wobei er seine besten auf eine Ebene mit den Werken Ludwig van Beethovens stellte. Die Wiederherstellung von Clementis Ansehen als ernsthafter Künstler ist nicht zuletzt dieser Passion zu verdanken.