Murgtalbahn
Die Murgtalbahn ist eine Eisenbahnstrecke durch den nördlichen Schwarzwald im Tal der Murg. Sie verbindet die Städte Rastatt und Freudenstadt. Die 58 km lange Eisenbahnstrecke wurde im Zeitraum von 1869 bis 1926 erbaut. Die lange Bauzeit lag in erster Linie an den zähen Verhandlungen zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Königreich Württemberg über den genauen Verlauf der Bahn. Hinzu kamen Steigungen von bis zu 5% auf einigen Streckenabschnitten, die sich in den ersten Betriebsjahren, ähnlich wie bei der Höllentalbahn, nur als Zahnradbahn betreiben ließen.Ein echter Durchgangsverkehr auf der Murgtalbahn entwickelte sich nie wegen dieser Steilabschnitte. Mitte der achtziger Jahre kamen sogar Stilllegungsgerüchte auf. Daraufhin einigten sich die beteiligten Landkreise und Kommunen auf eine Sanierung der Strecke zur Steigerung der Attraktivität für die Fahrgäste. Das Konzept sah eine Umstellung auf den Betrieb mit Elektrolokomotiven und Straßenbahnen der AVG vor, die als Zwei-System-Fahrzeugee sowohl als Eisenbahn als auch als Straßenbahn verkehren können. Die Elektrifizierung der Strecke wurde in mehreren Zeitabschnitten durchgeführt und erreichte im Juni 2004 ihren vorläufigen Abschluss, als die erste Stadtbahn Freudenstadt Hauptbahnhof erreichte und auch entgegen der Steigung aus eigener Kraft wieder Richtung Karlsruhe verlassen konnte. Die Strecke gehört jetzt zur Linie S41, auf der S-Bahnen von Freudenstadt über Karlsruhe nach Heilbronn verkehren. Siehe auch: Karlsruher Modell.
Die Murgtalbahn gehört zu den landschaftlich schönsten Eisenbahnstrecken des Schwarzwaldes. Speziell der südliche Teil zwischen Gernsbach und Freudenstadt ist mit seinen zehn Tunnels und acht Brücken auch in technischer Hinsicht von Interesse.
Siehe auch: Liste von Eisenbahnstrecken in Deutschland